Der Trainer des Verbandsligisten legt nach acht Jahren am Saisonende eine Pause ein. Wie lange wird sie dauern?

Rutesheim - Es wäre sicher keine große Überraschung gewesen, wenn die Verantwortlichen der SKV Rutesheim die Idee gehabt hätten, Rolf Kramer einen Vertrag auf Lebenszeit anzubieten. Die Verdienste des Trainers in seiner mittlerweile achten Saison als Chef der ersten Mannschaft sind unbestritten. Statt mit einer Verlängerung des Engagements muss sich die Abteilungsleitung nun aber mit der Suche nach einem neuen Mann beschäftigen. Zum Trainingsauftakt informierte der 38-Jährige die Mannschaft, dass er nur noch bis zum Saisonende zur Verfügung steht – frei nach dem Motto: Wenn es am schönsten ist, soll man aufhören.

 

Dass es derzeit so richtig schön ist, zeigt der Blick auf die Tabelle. Die SKV Rutesheim steht an der Spitze der Verbandsliga, hat in den bisherigen 16 Begegnungen erst einmal verloren (0:1 bei Olympia Laupheim). Das Ansinnen, auf dem Höhepunkt des Schaffens abzutreten, würde als Grund für den Entschluss jedoch viel zu kurz greifen. „Es gibt nicht den einen entscheidenden Grund. Ich habe mich schon in den Jahren zuvor immer wieder hinterfragt, wo soll die Reise hingehen? Und nach acht Jahren fehlt mir im Moment die ganz große Fantasie und frische Idee, wie es weitergehen kann“, sagt Kramer.

„Ich weiß nicht, ob mir das gefällt“

Dazu kommt die private Situation des Diplom-Betriebswirtes. Er wird in wenigen Wochen Vater. Nach 32 Jahren Fußballerleben bei der SKV Rutesheim (nur unterbrochen von einem einjährigen Gastspiel in der B-Jugend beim TSV Eltingen) sollen Familie und Freunde einen größeren Raum einnehmen. Drei Trainingseinheiten pro Woche bedeutet, an drei Tagen erst um zehn Uhr abends zuhause zu sein. Dazu kommen am Wochenende die Spiele mit teils langen Anfahrten.

Kramer wird Neuland betreten: „Ich weiß nicht, ob mir das gefällt, denn ich kenne das andere Gefühl gar nicht.“ Wie lange die Pause an der Seitenlinie, in der er unter anderem seine Trainerlizenz machen will, dauern wird, lässt er offen.