Mit den niedrigeren Temperaturen heizen die Deutschen deutlich mehr. Dennoch wird weniger Gas verbraucht als in den Vorjahren.

Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Angesichts gesunkener Temperaturen ist in der vergangenen Woche der Gasverbrauch in Deutschland gestiegen. Insgesamt wurden zwischen dem 14. und 20. November fast 28 Prozent mehr Gas verbraucht als in der Woche davor, meldet die Bundesnetzagentur. Dafür sind hauptsächlich Haushalte und Gewerbe verantwortlich, die um die Hälfte mehr Gas verbrannt haben als in der Woche davor. Der Verbrauch betrug insgesamt 18 Terawattstunden.

 

Vor allem die kühle Witterung ist für den höheren Verbrauch verantwortlich. In der vergangenen Woche war es deutschlandweit 0,7 Grad kühler als in den Vorjahren. Dadurch steigt im Herbst und Winter quasi automatisch der Gasverbrauch, weil mehr geheizt wird. Allerdings liegt der Verbrauch knapp zwanzig Prozent unter dem Mittel der Vorjahre. Es wird also weiterhin weniger geheizt als vor der Energiekrise.

Wird das Einsparziel erreicht?

Unklar ist, ob dieses Einsparniveau im weiteren Winterhalbjahr gehalten wird. Die Gaspreise für den kurzfristigen Bezug (Day Ahead) an der europäischen Energiebörse sind zuletzt stark gestiegen, die für einen späteren Bezug nur leicht. In der Gaspreisbremse ist das im Sommer formulierte Einsparziel von 20 Prozent ebenfalls enthalten, weil nur 80 Prozent des bisherigen Verbrauchs von der Bundesregierung preislich gedeckelt werden.

Um im Frühjahr genügend Gas für den Winter 2023/24 zu haben, sind neben einem geringeren Verbrauch hohe Importmengen wichtig. Derzeit importiert Deutschland netto 2,5 Terawattstunden pro Tag, so dass der Bedarf derzeit weitgehend aus Importen gedeckt werden kann. Dennoch wurde sechs Tage in Folge eine kleinere Menge Gas aus den Speichern entnommen. Sie enthalten noch knapp 244 Terawattstunden Gas, der Füllstand beträgt 99,3 Prozent.

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