Für die Nutzer von Foto/Video-Uploads, Home-Office und Cloud-Computing stellt dies den zweiten, größeren Nachteil des Kabelnetzes dar. Aktuell rüsten die Anbieter auf und planen zukünftig deutlich höhere Geschwindigkeiten. Dafür werden die Knotenpunkte per Glasfaser-Kabel angeschlossen, was als Coax-Glasfaser-Technologie beworben wird. Alle Anschlüsse eines Knotenpunktes teilen sich aber weiterhin die Bandbreite.
Die Vorteile von Glasfaser bleiben ungenutzt
In Neubaugebieten wie dem Ezach III verlegen Kabelnetzbetreiber sogar Glasfaser-Kabel bis ins Gebäude, das heißt FTTB (Fiber to the Building). Was sich zunächst gut anhört, entpuppt sich leider als Mogelpackung. Die bestehenden Frequenzsignale der Koaxialkabel werden lediglich in Lichtimpulse umgewandelt und über Glasfaser transportiert. Das Teilen der Bandbreite bleibt bestehen. Nachdem kein Kabelnetzbetreiber geäußert hat, dies in absehbarer Zeit zu ändern, bleiben die Glasfaser-Vorteile ungenutzt.
Obwohl das Kabelinternet wie DSL auf Kupferkabel setzt, kann aufgrund dickerer Kabel und einer besseren Abschirmung eine deutlich höhere Geschwindigkeit erreicht werden als über Telefonkabel. Im Gegensatz zur Telekom müssen die Kabelanbieter ihr Netz in der Regel nicht an Drittanbieter vermieten. Ist der Kabelanbieter wie im Ezach III der einzige, entsteht ein Quasimonopol. Bei Unzufriedenheit oder Problemen gibt es keinerlei Wechselmöglichkeit.