2,3 Millionen Euro kostet es, die marode Schwimmhalle zu sanieren. Gemeinderäte wollen Berlin um Hilfe bitten.

Heimsheim - Seit Jahren ist das marode Lehrschwimmbecken an der Ludwig-Uhland-Schule ein Thema in Heimsheim. Schon in zwei Klausurtagungen beschäftigte sich der Gemeinderat mit der möglichen Sanierung und wie diese finanziert werden kann. Bei der Klausurtagung am Samstag präsentierte der Architekt Michael Gruner wieder die Pläne sowie die nötigen Arbeiten, die rund 2,3 Millionen Euro für die Schwimmhalle und die Sporthalle kosten.

 

Viel Geld für die Schleglerstadt, die noch andere Großprojekte auf der Tagesordnung hat, etwa die Erweiterung des Feuerwehrhauses. Doch jetzt ergibt sich durch ein neu aufgelegtes Förderprogramm des Bundes für die Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport und Kultur doch noch eine Chance auf finanzielle Unterstützung. Der Gemeinderat sprach sich einstimmig dafür aus, einen Förderantrag zu stellen.

Grundsatzentscheidung zugunsten der Sanierung

Der Schwerpunkt des Bundesprogramms soll bei den Sportstätten liegen, da hier ein besonderer Instandsetzungsrückstand gesehen werde. „Diesbezüglich scheint unsere LUS-Turnhalle mit Lehrschwimmbad sehr geeignet zu sein“, heißt es in der Vorlage für den Gemeinderat. „Das ist eine Gelegenheit, die wir vorher nicht hatten“, sagte der Bürgermeister Jürgen Troll. Es müsse den Gemeinderäten aber bewusst sein, dass eine Zustimmung zur Teilnahme an dem Programm eine Grundsatzentscheidung zugunsten der Sanierung sei. Bei einem positiven Förderbescheid würde der Bundesanteil bei 45 Prozent der Kosten liegen.

Der Architekt erläuterte den Gemeinderäten noch einmal die nötigen Arbeiten am Schwimmbad. In der Schwimmhalle müssen alle Räume entkernt, die bestehende Betondecke saniert, der Beckenumgang abgebrochen und eine neue Decke über dem Rohrkeller eingezogen werden. Ein neues Edelstahlbecken wird eingebaut. Neue Glasfassaden und eine neue Technik sowie ein Technikraum für die Lüftungszentrale müssen eingebaut werden. Im Rohrkeller müssen die Betonteile komplett saniert werden.

Über dem Schwimmbad befindet sich die Sporthalle, in der der Gemeinderat wegen der Pandemie seit Monaten mit Abstand tagt. Auch diese Halle muss saniert werden, machte der Architekt deutlich. Es gibt keine Umkleideräume für die Schüler, und die WC-Räume sind sanierungsbedürftig. Die Sporthalle hat nur einen Ausgang, die alte Eingangstür aus Holz ist undicht, und die meisten Scheiben an der Fassade sind blind.

Arbeiten könnten im Frühjahr 2022 beginnen

Angesichts des umfangreichen Sanierungsbedarfs konstatierte Ralf Rüth (CDU): „Wir haben eine Schrotthalle.“ Er fragte, ob der Bundeszuschuss auch für einen Neubau fließen würde, was Architekt Gruner aber verneinte. Auch der Bürgermeister bestätigte, dass sich das Förderprogramm nur auf eine Sanierung beziehe. „Wir hoffen, dass wir bei dem Förderprogramm zum Zug kommen“, sagte er. Dann würde der Zuwendungsbescheid im Laufe des Jahres 2021 erteilt, und mit den Arbeiten könnte voraussichtlich im Frühjahr 2022 begonnen werden.

Walter Müller (Freie Wählervereinigung) betonte, dass es wichtig sei, ein Schwimmbad zu haben. „Aber wir müssen schauen, dass es vielfach genutzt wird und nicht die halbe Woche leer steht.“ Gaby Wulff (Bürger für Heimsheim) entgegnete: Die Auslastung sei immer gut, das Bad sei stets sehr gefragt gewesen. Stefan Adelmann (Freie Wählervereinigung) schlug vor, man müsse sich Gedanken machen, welche Gebühren man von den umliegenden Gemeinden für die Nutzung verlangen könne. Dies sah auch Bürgermeister Troll so, der sich für kostendeckende Gebühren aussprach.