Die Stadt vergibt seit 2003 den Schulsozialpreis an besonders engagierte Schüler.

Rutesheim - Sie sind es, wegen denen man sich auch Jahrzehnte später gern an seine Schule erinnert – die Mitschüler, die neben der Lehrerschaft durch ihr Wirken das Schulleben auf besondere Art und Weise mitgeprägt haben. Sie sind nicht die Streber, die den guten Noten nachgejagt sind. Sie waren noch in der Schule, wenn die anderen sich schon längst verabschiedet haben. Sie haben angepackt und geholfen, sich für andere eingesetzt und die Schule liebenswert gemacht.

 

Seit dem Jahr 2003 vergibt die Stadt Rutesheim den Schulsozialpreis. (Wer den Preis 2018 erhalten hat, lesen Sie hier). Er wird nach den vom Gemeinderat beschlossenen Richtlinien nicht für die schulischen Leistungen verliehen, dafür gibt es Zeugnisse und Preise der Schulen, sondern für ein herausragendes soziales Engagement im Schulleben. Auch in diesem Jahr konnten Rathausspitze und Gemeinderat wieder junge Menschen für ihr beispielhaftes Wirken mit dem Preis würdigen.

Theodor-Heuss-Schule

„Lucas Hernig und Luka Popovic zeigen herausragendes soziales Engagement in ihrer Klasse und für die Schulgemeinschaft“, sagt die Rektorin Friederike Bailer. Wenn in der 7. Klasse gefragt werde, wer mal kurz was helfen kann, würden sich die zwei immer melden. Das sind Lucas und Luka, die meist im Doppelpack auftreten. Sie tragen nicht nur schwere Kisten und Stelltafeln durch das Schulhaus, sondern sie beherrschen auch alle Tricks bei der Benutzung von Computern, Beamern, Dokumentenkameras.

„Selbst in den Ferien tauchen sie in der Schule auf, bieten ihre Hilfe den Netzwerkbeauftragten an, bei der Installation der neuen PCs“, weiß die Rektorin. Bei jeder Veranstaltung helfen die beiden zuverlässig. „Sie kommen als Erste und gehen als Letzte“, sagt die Rektorin. Auch im Technikunterricht erledigen sie nicht nur ihre Aufgaben, sondern sie würden parallel immer noch an den kleinen Baustellen der Schule arbeiten. „Was täten wir nur ohne solch engagierte Schüler? Es ist uns eine Freude, diese beiden an der Schule zu haben!“, ist Friederike Bailer stolz.

Realschule

Die Realschule hat 2019 Ina Zeltwanger und Annemarie Kern (beide Klasse 9 b) vorgeschlagen. „Sie setzen sich seit Jahren in vielfältiger Weise und außerordentlich engagiert für die Belange der Schüler und – darüber hinaus – für die Entwicklung der Schulgemeinschaft ein“, sagt Rektorin Tamara Rumpelt in ihrer Laudatio. So habe Ina als Jugendbegleiterin die Cheerleading-AG ins Leben gerufen und leite diese zuverlässig und verantwortungsbewusst. Darüber hinaus organisierte sie – gemeinsam mit Annemarie – zahlreiche Auftritte der Cheerleader-Gruppe.

Durch ihr freundliches Auftreten und ihre engagierte Art sei es den beiden immer wieder gelungen, Mitschüler zu motivieren. Zudem arbeiteten sie zuverlässig und erfolgreich als Lerntutorinnen, indem sie Schülern aus der Unterstufe beim Lernen und bei den Hausaufgaben halfen. Ferner sind Ina und Annemarie als sogenannte Lese-Scouts äußerst engagiert.

Das Projekt der „Stiftung Lesen“ will bei möglichst vielen Schülern die Leselust wecken. Dabei fungieren Schüler, die gerne lesen, als Lese-Scouts. „Dabei haben Ina und Annemarie ihre Begeisterung für das Lesen bei Buchvorstellungen, Buchempfehlungen und andere Aktionen weitergegeben und so der Schule ein Alleinstellungsmerkmal verschafft“, lobt die Rektorin die beiden.

Gymnasium

„Wir sind stolz, den Preis an eine Person vergeben zu dürfen, die in den vergangenen Jahren das Schulleben auf besondere Art und Weise geprägt hat: Janina Müller aus Mönsheim“, sagt Katrin Kußler. Die Lehrerin koordiniert das Ganztagsangebot an der Schule. Die Schülerin könne auf eine langjährige Arbeit in der Schülermitverantwortung (SMV) zurückblicken, darunter als stellvertretende Schülersprecherin. „Sie hat sich mit großem Elan für Schule und Mitschüler eingesetzt und machte dem Namen Schülermitverantwortung alle Ehre: Egal ob Maiball, Ski-Ausflug, Spendenlauf oder Schuldisco“, zählt die Laudatorin auf. Sie habe nicht nur vor Ort mitgewirkt, sondern auch im Vorfeld die Organisation der Veranstaltungen geleitet. Einen schönen Abschluss bilde der diesjährige Abi-Ball, den sie wesentlich mit organisiert habe.

„Besonders auffallend ist die große Energie und Freude, mit der sich Janina der Gestaltung des Schullebens verschrieb: Langsam treten kennt sie nicht. So konnte sie auch das sechsstündige Deutsch-Abitur nicht davon abhalten, sich anschließend mit vollem Einsatz den letzten Vorbereitungen des Mai-Balls zu widmen, der abends stattfand“, ist Katrin Kußler voll des Lobes.

Die Erfahrungen, die sie in der Schülermitverantwortung gesammelt hat, gab sie an die nächsten SMV-Generation weiter und zwar als Referentin bei deren Schulungen. Auch außerhalb der SMV wirkte sie bei zentralen Veranstaltungen, wie dem Singspiel der Fünftklässler oder den Theateraufführungen mit, wobei sie im Bereich Bühnenbild und Maske ihre Kreativität unter Beweis stellen konnte.

Neben der Organisation und dem Mitwirken an den Höhepunkten im Schuljahr habe sie auch sonst im Schüleralltag ihre Spuren hinterlassen. So ist sie zur festen Größe im Ganztagesangebot geworden, wo sie Nachhilfe und Hausaufgabenbetreuung die jüngeren Schüler unterstützt. Außerdem erweiterte sie das Programm mit ihrer eigenständig geleiteten Tanz-AG. „Janina hat in vielen Bereichen das Schulleben stark geprägt und große Fußstapfen hinterlassen“, sagt die Laudatorin.