Kommunen schlagen Einrichtungen vor, Ergebnis wird ausgewertet.

Leonberg - In einem Modellprojekt in 26 Kitas im Landkreis Böblingen werden die Testungen auch auf die Kinder ausgeweitet. Landrat Roland Bernhard: „Im Vorgriff auf eine bundes- oder landeseinheitliche Regelung wollen wir für mehr Schutz in den Kitas sorgen.“

 

In Sachen Schulen sind die Kommunen im Landkreis Böblingen gut aufgestellt. Über 70 Prozent testen zweimal wöchentlich Lehrer und Schüler, der Rest einmal pro Woche. Diese Testungen sollen nun auch auf das Kita-Personal ausgeweitet werden.

Der Landkreis will nicht mehr warten

Weil auch junge Kinder seit der Dominanz der britischen Mutante erheblich zur Verbreitung von Corona beitragen, will der Landkreis nicht weiter warten. „Bis zu einer Regelung seitens Bund oder Land wollen wir modellhaft ausprobieren, wie und mit welchen Ergebnissen Testungen in Kitas möglich wären“, sagt Bernhard. Dazu kann jede Kommune eine Kita melden, in der freiwillig Tests vorgenommen werden.

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In Leonberg nehmen die 139 Krippen- und Kindergartenkinder des Martha-Johanna-Hauses an den freiwilligen Tests teil. Fünf Mitarbeiterinnen der Kita werden gerade vom DRK dafür geschult. In Rutesheim wurde der Kindergarten an der Richard-Wagner-Straße ausgewählt, den in der Regel 50 Kinder besuchen.

Tests für Krippen- und Kindergartenkinder

Die Gemeinde Weissach hat die Krippe und den Kindergarten Brunnenstraße in Flacht gemeldet, um sowohl Krippen- als auch Kindergartenkinder zu testen. Das Fachpersonal wird derzeit geschult, um „Lutsch-Test“ oder „Nasen-Test“ vornehmen und Eltern anleiten zu können. Es wird davon ausgegangen, dass vom kommenden Mittwoch an wöchentlich mittwochs und freitags getestet wird. „Die ersten Rückmeldungen der Eltern zeigen eine hohe Bereitschaft“, sagt die Gemeindesprecherin Stefanie Ruoff. Im Kindergartenbereich nehmen 49 von aktuell 52 Kindern und in der Krippe 12 von 15 Kindern am Modellprojekt teil.

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Ein gesondertes Modell läuft am Montag, 12. April, in Renningen an. Die Stadt beteiligt sich mit den 125 Kindern der Kita Geranienweg in Malmsheim. „Gleichzeitig bieten wir eine kostenlose und freiwillige Testung für alle Krippen- und Kindergartenkinder an“, erläutert Daniel Dreßen, der Leiter der Abteilung Kinder und Familie. Dieses Angebot gilt für die anderen 790 Kinder der Stadt. Dafür hat Renningen inzwischen 2500 Tests beschafft. Diese werden am Freitag an die Eltern verteilt, die die Tests vornehmen. „Der maximale Nutzen daraus ist, dass positiv getestete Kinder am Montag die Kita gar nicht betreten“, sagt Dreßen.

Schafhausener Kita ist jetzt auch dabei

Die Kita Wirbelwind in Schafhausen ist bisher die einzige der neun städtischen und zwei kirchlichen Kitas sowie des Waldkindergartens in Weil der Stadt, in der nicht schon seit drei Wochen getestet wird. Sie wird deshalb an dem Modellversuch des Landkreises mit 100 Kindern teilnehmen. Am 14. April geht es los. Getestet wird montags und mittwochs.

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Das Projekt soll drei Wochen laufen. Unter anderem soll auch erprobt werden, welcher Test sich am besten eignet. Noch nicht geklärt ist die Finanzierung. Das Projekt kostet 40 000 Euro, der Landkreis geht in Vorleistung.