Im Ramtel und in Warmbronn werden für den Ausbau des schnellen Internets insgesamt 1500 Vorverträge benötigt.

Leonberg - Was die Versorgung mit Internet betrifft, noch dazu schnellem, stehen der Leonberger Stadtteil Ramtel in weiten Bereichen sowie der Teilort Warmbronn nahezu in Gänze schlecht da. Das könnte sich aber bald ändern. Nicht nur hat die Deutsche Telekom gemeinsam mit der Region Stuttgart einen Zweckverband Breitbandausbau gegründet und unter dessen Dach das Unternehmen Gigabit Region Stuttgart GmbH. Die ersten Projekte dazu laufen auch schon.

 

Noch fehlen einige Vorverträge

Bereits im Januar startete die Vermarktung des Breitbandausbaus im Ramtel und in Warmbronn. Denn der anvisierte Ausbau des Glasfaserkabelnetzes erfolgt nur, wenn von den etwa 5700 Haushalten im Ramtel und in Warmbronn mindestens 1500 einen Vorvertrag abschließen – eine Art Garantie, dass der Haushalt nach Abschluss der Ausbauarbeiten einen der angebotenen Telekom-Internettarife bucht. Am Dienstag, 5. Mai, endet nun diese Frist.

Nach Angaben der Agenda-Gruppe Glasfaser für Leonberg fehlen nicht einmal mehr 200 Vorverträge, um die anvisierte Zahl von 1500 zu erreichen. Die Initiative weist darauf hin, dass nur bis dahin der Glasfaseranschluss ans eigene Haus kostenlos ist. Nach dem Ende der Vorvermarktung werde er kostenpflichtig.

Corona-Krise zeigt Defizite auf

„Ein Stück Verantwortung für unsere Zukunft liegt bei jedem“, sagt Annabell Schütte von der Agenda-Gruppe Glasfaser für Leonberg. „In der Corona-Krise wird deutlich, wie wichtig das Internet zur Kommunikation mit Freunden, Kollegen und der Familie, aber auch für die tägliche Arbeit ist.“

Ob Homeschooling, Homeoffice mit Videokonferenzen oder Videoanrufe mit Freunden und Familie – das Internet biete jedem die Möglichkeit, soziale Kontakte, den Schul- oder Studienalltag, das Arbeitsleben und die Wirtschaft wenigstens teilweise aufrecht zu erhalten. Doch die Corona-Krise habe auch gezeigt, dass das Thema Digitalisierung die letzten Jahre massiv vernachlässigt worden sei.

Probleme auf der „letzten Meile“

Besonders problematisch sei dabei die so genannte „letzte Meile“, also der Teil des Netzes von den Verteilstationen bis ans Haus. Hier sei größtenteils noch Kupferkabel verlegt, das nicht über die nötige Bandbreite für wirklich schnelles Internet verfüge. „Am Weitverkehrsnetz liegt es nicht, wenn die Videokonferenz nicht funktioniert oder Filme ruckeln. Die letzte Meile ist die Engstelle“, sagt Schütte.

An der Notwendigkeit des Glasfaserausbaus sollte es spätestens jetzt keine Zweifel mehr geben. „Glücklicherweise ist Leonberg Mitglied der Kooperation mit der Telekom, die den Raum Stuttgart sukzessive mit Glasfaser versorgen möchte“, freut sich Annabell Schütte von der Agenda-Gruppe. Das Ramtel und Warmbronn liefern den Startschuss, weitere Stadtteile könnten dann folgen.