Im Baugebiet Schnallenäcker III hat die Stadt jetzt mehrere Bauplätze vergeben. In den großen Mehrfamilienhäusern werden die Bauträger ausschließlich Sozialwohnungen bauen.

Renningen - Viele städtische Grundstücke im neuen Renninger Baugebiet Schnallenäcker III nördlich der Nelkenstraße sind inzwischen vergeben worden. Eine positive Nachricht gab es im Hinblick auf die Mehrgeschosswohnungen. Dabei wird es sich zu 100 Prozent um geförderten Mietwohnungsbau handeln. Das bedeutet, dass alle entstehenden Wohnungen Sozialwohnungen sein werden, die nur Menschen bewohnen dürfen, die nachweislich finanziell benachteiligt sind und einen Wohnberechtigungsschein besitzen. Je nach Bauweise werden dort etwa 50 bis 60 Wohneinheiten entstehen.

 

Nachdenklich stimmt allerdings die Zahl der Bewerber für die Plätze für Einfamilienhäuser. 31 Grundstücke hatte die Stadt zu vergeben. Daraufhin gingen innerhalb der Bewerbungsfrist sage und schreibe 768 Bewerbungen ein. Die Vergabe für die übrigen Grundstücke – für Reihen- und Doppelhäuser mit maximal zwei Geschossen – steht noch aus.

100 Prozent sozialer Mietwohnungsbau

Der Gemeinderat hat am Montag einstimmig beschlossen, die Grundstücke an die ausgewählten Bewerber zu verkaufen. Ermittelt wurden diese infolge eines speziellen Bewerberverfahrens, bei dem es Punkte für bestimmte Voraussetzungen gab. Bei den Mehrfamilienhäusern gab es besonders viele Punkte, je mehr Sozialwohnungen angeboten wurden. Drei der Bewerber, einer davon Wohnbau Haußer aus Leonberg, kündigten an, ausschließlich Sozialwohnungen zu errichten – und holten damit die meisten Punkte. Das Nachsehen hatten dabei allerdings die Bauherrengemeinschaften. Das sind Zusammenschlüsse privater Bauherren, die gemeinsam ein Mehrfamilienhaus errichten. Da diese für gewöhnlich für den Eigenbedarf bauen, fallen die Standards in Sachen Nachhaltigkeit, Bauweise und Wohnkomfort oft deutlich höher aus als bei gewerblichen Bauträgern. Das Mehrgenerationenhaus in Schnallenäcker II ist das Ergebnis einer Bauherrengemeinschaft.

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Dennoch zeigten sich die Ratsleute froh über das Ergebnis, mit dem endlich mehr bezahlbarer Wohnraum geschaffen wird. „Ich bin froh, dass wir da alle an einem Strang gezogen haben und ein solches Ergebnis erzielen konnten“, freute sich Jan Hambach von der SPD. Schön wäre es natürlich, äußerten sich einige Politiker, wenn die Gebäude trotzdem einen gewissen Standard erfüllen.

Vor allem Familien mit Kindern kommen zum Zug

Unter den 31 Glücklichen, die einen Zuschlag für eines der städtischen Einfamilienhäuser erhalten haben, stammen 29 bereits aus Renningen, 27 haben ein oder mehrere Kinder, drei besitzen sogar einen Wohnberechtigungsschein. Das waren einige Aspekte, für die die Bewerber im Verfahren Punkte bekommen konnten. Auch ehrenamtliches Engagement wirkte sich positiv aus. Dennis Metzulat (SPD) lobte die Verwaltung für die Umsetzung des Punktesystems, durch das viele Familien mit Kindern zum Zug gekommen seien. „Im Vergleich zu Schnallenäcker II haben wir hier einen echten Sprung nach vorne gemacht.“ Allerdings habe er ein paar negative Rückmeldungen hinsichtlich des Bewerbungsprogramms erhalten, da es einem keine Rückmeldung gegeben habe, ob Angaben und Belege vollständig seien.

Fast schon erschreckend ist die Zahl der Bewerber für die Grundstücke. Knapp 770 Anfragen gingen bei der Stadtverwaltung ein. Die genauen Zahlen von Schnallenäcker II, dem letzten Baugebiet vor Schnallenäcker III, kenne er zwar nicht mehr, erklärt der Erste Beigeordnete Peter Müller auf Anfrage. Die Nachfrage sei jedoch noch mal um ein Vielfaches höher gewesen als damals.