Das Gutachten ist endlich ausgewertet. Jetzt beginnen die Verhandlungen um einen Verkauf des Schlosses.

Heimsheim - Lange hat es gewährt. Ob es auch gut wird, das wird sich noch zeigen. Immerhin gibt es inzwischen Gewissheit darüber, dass und wie das Heimsheimer Schleglerschloss saniert werden kann, damit es den Brandschutzbestimmungen entspricht. Jetzt geht es vor allem ums liebe Geld. Denn die Sanierung kostet um die eine Million Euro. Das Land möchte so viel nicht ausgeben. Deshalb will die Stadt dem Land das Schloss abkaufen, um es selbst zu sanieren. Nun müssen sich beide nur noch auf einen Preis einigen.

 

Aus Brandschutzgründen geschlossen

Fast zwei Jahre ist es nun her, dass das Schleglerschloss aus Brandschutzgründen zumachen musste. Zwar dürfen sich noch kleinere Gruppen dort aufhalten, Veranstaltungen sind aber seither nicht mehr möglich. Ein Gutachten sollte Klarheit darüber bringen, welche Maßnahmen nötig wären, um das Schloss wieder nutzen zu können, und wie viel diese kosten würden.

Doch die Erstellung des Gutachtens zog sich wie Kaugummi, lange war aus dem Amt für Vermögen und Bau in Pforzheim dahingehend überhaupt nichts in Erfahrung zu bringen, da der beauftragte Gutachter nicht fertig wurde.

Außentreppe als zweiter Fluchtweg

Mittlerweile liegt das Gutachten samt Kostenermittlung nicht nur im Landesamt vor, es wurde von der Fachabteilung auch bereits auf Plausibilität geprüft und an die Stadt Heimsheim weitergegeben.

Demzufolge ist es „eine Million Euro, die man in den Schleglerkasten investieren müsste“, erklärte Bürgermeister Jürgen Troll am Dienstag im Gemeinderat. Neben einigen Änderungen im Innenteil des Gebäudes wäre die größte Investition eine Außentreppe als zweiter Fluchtweg, die zwischen beiden Schlössern – dem Schleglerkasten und dem Rathaus – verlaufen würde. „Von außen wäre die Treppe fast nicht zu sehen“, so Troll. Ein Grund, warum das Landesdenkmalamt dazu bereits sein Okay gegeben hat.

Stadt bietet den symbolischen Euro

Klar sei aber auch, dass das Land diese Summe nicht investieren möchte. Die Stadt Heimsheim ist daher sehr daran interessiert, ihr bekanntestes Wahrzeichen zu kaufen, um es in Eigenregie wieder herzurichten. Bereits früh hatte der Gemeinderat das Okay für entsprechende Verhandlungen gegeben. Erste Gespräche gab es schon, ein Verkaufsangebot des Landes liegt vor. Wie viel verlangt wird, wollte der Bürgermeister in der Sitzung nicht verraten. Das Amt für Vermögen und Bau war am Dienstag für eine Stellungnahme ebenfalls nicht zu erreichen.

Bekannt ist aber das Gegenangebot der Stadt: „Ich habe den symbolischen Euro ins Gespräch gebracht“, berichtete Troll und ergänzte – in Anbetracht der Investitionssumme – mit einem Augenzwinkern: „Ich empfinde das als sehr großzügig.“