Daniel Schmid hat es geschafft: Nach der Schäfertaufe mit skurrilen Aufgaben ist er Schafberg-Meckerer.

Weil der Stadt - Es war nicht ganz einfach und manchmal sogar ein bisschen dreckig – doch Daniel Schmid ertrug die rund dreiviertelstündige Prozedur mit viel Fassung. Denn nach der Schäfertaufe vor der Festhalle in Schafhausen am Freitagabend erhielt der Magstadter Maske und Häs und ist damit auch offiziell einer von 28 Schäfern der Narrenzunft aus dem Weil der Städter Teilort. „Ich habe Freude an der Fasnet und wollte schon immer dabei sein“, freute sich der 27-jährige nach dem bestandenen Aufnahmeritual.

 

Einiges Fachwissen über den Verein, aber auch eine gewisse Ekeltoleranz waren notwendig, um die Prüfungen vor großem Publikum erfolgreich zu bestehen. Schlotternd vor Angst oder doch eher der klirrenden Kälte hielt der Novize um kurz nach sieben begleitet von den Pauken und Trompeten der Weiler Clowns Einzug am Ort des Geschehens. Hier hatten Zaria Adams und die anderen Mitglieder des Taufteams schon allerlei skurrile Aufgaben vorbereitet, mit deren Bewältigung sich der 27-Jährige sauer die Buchstaben fürs Lösungswort und damit Tauf-T-Shirt, Maske und Häs erkämpfen musste.

Leckerlis mit besonders viel Fischöl

Apropos sauer: Bei den besonderen „Leckerlis“, die sich Schmid immer wieder verdiente, kam diesmal besonders viel Fischöl zum Einsatz. Wie eine Praline mit dererlei Zutaten wohl schmecke? „Beschissen!“, antwortete es prompt aus etwas gequält dreinschauendem Antlitz.

Doch da hatte der Täufling die ersten Buchstaben schon wacker errungen, wurde nebenher als Mitglied der Feuerwehr mit etwas Schaum, Wasser und Sand gelöscht, erriet vier Gründungsmitglieder der Schafhausener Schafberg-Meckerer richtig, bugsierte zu allem Überfluss auch noch in Pfeffer getränkte Wattebäuschchen mit der Nase von einem Teller auf den anderen und stapelte mit klebrigen Honigfingern Marshmallows unter der Gaudi des Publikums zum Turm. Ganz zu schweigen vom Wodka mit Kondensmilch oder Hugo mit Heringsöl und Essiggurken, die zwischendurch noch seine Kehle hinunterflossen. Nach dem „Dolly-Ritt“ auf einem lebensgroßen Holzschaf und der Erklärung des Lösungswortes „Schäferweida“, nämlich der letzte Schafhausener Schäfer Friedrich Weida (1901 bis 1988), dessen Gesicht in der Maske der Zunft nachgeschnitzt ist, war’s vollbracht. Drei kräftige „Schof Seckel“ noch und auch Daniel Schmid war einer von ihnen.

Endgültig in der fünften Jahreszeit angekommen

„Wir haben jedes Jahr Schäfertaufe mit ein bis drei Täuflingen und immer in anderer Form“, erklärte die Vorsitzende Michaela Adams. Mit dem eigenen Schäferball am Samstag sind die Schafhausener Fasneter endgültig in der fünften Jahreszeit angekommen. Nun folgen jedes Wochenende Veranstaltungsbesuche und Teilnahmen an Umzügen mit dem Finale und absoluten Höhepunkt in Weil der Stadt, nämlich dem großen Umzug am 3. März.