Sascha Annette Sauter ist als Schulleiterin der Gemeinschaftsschule eingesetzt. Pädagogische und bauliche Herausforderungen warten.

Weil der Stadt - Endlich“ war das Wort des Tages. „Endlich werden Sie eingesetzt“, sagte darum Michaela Marstaller, die Elternbeiratsvorsitzende der Heinrich-Steinhöwel-Schule. „Nach einem sehr langen und für alle Nerven aufreibenden Verfahren werden Sie Rektorin.“ Dass die Weiler Grund- und Gemeinschaftsschule endlich wieder eine Chefin hat, freut nicht nur die Eltern. Zur Einsetzung am Dienstagnachmittag sind auch die Direktorin des Böblinger Schulamts, der Bürgermeister und Vertreter der anderen Schulen der Stadt gekommen.

 

Schon im Sommer 2018 hatte sich der langjährige Rektor Jochen Holzwarth verabschiedet. Seit diesem Zeitpunkt läuft das Besetzungsverfahren, im September hatte der Gemeinderat einstimmig der Ernennung von Sascha Annette Sauter zugestimmt. Vor Weihnachten hatte sie dann die Zusage bekommen, aber erst jetzt hatte das Regierungspräsidium die Ernennungsurkunde fertig gestellt.

Sie bringt viel Erfahrung mit

Am Dienstag nun gab es die Urkunde aus den Händen von Angela Huber, der Direktorin des Böblinger Schulamts. „Herzlichen Glückwunsch“, sagte sie und strahlte dabei in Richtung erste Reihe in der Weil der Städter Aula, wo Sauter zusammen mit ihrem Mann saß. „Ihr beruflicher Werdegang prädestiniert Sie für die Leitung einer Gemeinschaftsschule“, lobte Huber.

Denn von Anfang an hat sich Sascha Annette Sauter für diese in Baden-Württemberg neue Schulart eingesetzt. Seit 2011 schon ist sie Lehrerin in Weil der Stadt, war währenddessen auch Fachberaterin beim Regierungspräsidium und Fortbildnerin für Gemeinschaftsschulen. In Weil der Stadt hat sie von Anfang an die Steuerungsgruppe geleitet, die das Gemeinschaftsschul-Konzept erarbeitet und umgesetzt hat.

„Die Gemeinschaftsschule ist voll mein Ding“, sagte Sauter darum auch in ihrer Rede und blickte ihre Kollegen an.„Für mich ist hier der beste Platz. Mit Euch möchte ich weiter daran arbeiten.“ Sie weiß, dass diese Schulart noch immer nicht unumstritten ist. „Die Gemeinschaftsschule in Baden-Württemberg ist jetzt aber erwachsen“, befand die neue Rektorin. „Das ist eine gute Nachricht, denn manche Kinderkrankheiten waren anstrengend.“ Aber wer ist denn die Neue? Sascha Annette Sauter stellte die Frage in ihrer Ansprache an sich selbst. Als „Löwenmutter“ habe eine Freundin sie bezeichnet – und das passe. „Wie eine Löwenmutter möchte ich mich um die Schüler kümmern.“ Dabei könne sie es nicht allen recht machen, aber das habe sie auch gar nicht vor, kündigte die 48-Jährige an.

Schreiber verspricht Unterstützung

Zur Ernennung ist auch der Bürgermeister Thilo Schreiber (CDU) gekommen, der sich freute, weil Sauter einen „hervorragenden pädagogischen Ruf“ genieße. Er verschwieg aber auch das verbindende Thema nicht. Denn die Stadt ist für die äußeren Rahmenbedingungen, nämlich die Gebäude zuständig. Und da stehen in den kommenden Jahren umfangreiche Renovierungen an. „Ich sichere Ihnen zu, dass Sie an den baulichen Entwicklungen mitwirken können“, versprach Schreiber. Es werde An-, Um- und Neubauten geben, kündigte der Bürgermeister an und gab erstmals einen Einblick in seine Planungen: „Es wird darauf hinauslaufen, dass wir einen Architektenwettbewerb ausschreiben werden.“ Auch die neue Rektorin lobte die enge Zusammenarbeit mit der Stadt, die zum Beispiel die Schulsozialarbeit ausstattet. „Ich bin richtig stolz darauf, dass wir so viel Unterstützung haben“, sagte Sauter, die mit ihrer Familie in Renningen wohnt. „Diese Unterstützung brauchen wir auch, denn gerade in den vergangenen Monaten hatten wir einige schwierige Fälle.“ Aber sie kämpfe, versprach Sauter – eine Löwenmutter eben.