Die marode Straße „Am Schloßberg“ wird von kommendem Montag an umgestaltet und sicherer gemacht.

Leonberg - Höfingen kann von Montag, 11. September an, nicht mehr direkt von der Leonberger Innenstadt angefahren werden. Drei Monate lang wird die Straße „Am Schloßberg“ vollständig wegen Bauarbeiten gesperrt sein. Die Stadtverwaltung hofft, dass spätestens am 15. Dezember der Umbau abgeschlossen und die Straße wieder befahrbar ist.

 

Doch vieles hängt vom Wetter ab. „Sollte schon im November starker Frost eintreten, kann die vier Zentimeter starke Deckschicht möglicherweise nicht aufgetragen werden“, hatte eine Mitarbeiterin des Tiefbauamtes vor den Sommerferien den Ortschaftsrat informiert. Mit einer möglichen Geschwindigkeitsbeschränkung wäre die Straße dann aber trotzdem befahrbar. Gearbeitet wird zwischen der Einmündung der Truchsessenstraße und „Am Bronnenberg“.

Der Schloßberg ist auf der Prioritätenliste nach oben gerutscht

Die Sanierung der Straße „Am Schloßberg“ gehört in die Reihe der unendlichen Geschichten. Bereits 2008 wurden Pläne dafür vorgelegt. 2010 sollte dafür Geld in den Leonberger Haushalt gestellt werden. Weil es eine Landesstraße ist, die innerorts verläuft, war die Stadt auf Finanzierungszusagen des Landes angewiesen.

Hier hatte die Straße keinen guten Platz in der Prioritätenliste. Kurz vor der Landtagswahl 2016 kam dann die gute Nachricht, dass die Landesregierung doch 750 000 Euro Zuschüsse locker macht – Geld, das eigentlich erst 2019 fließen sollte. Ursprünglich angetreten war die Stadt 2008 mit dem Gedanken, mit der Sanierung auch mehr für die Sicherheit der Fußgänger zu tun. Durch den fehlenden Unterbau – hier liegt noch altes Pflaster im Untergrund – bricht der Fahrbahnbelag häufig auf. Zudem senkt sich die Straße, und an stark beanspruchten Stellen wird der Asphalt weggedrückt. Auf der Nordseite gibt es keinen Gehweg. Nur auf der Südseite verläuft ein 2,2 Meter breiter Streifen, den auch die Radfahrer nutzen können. Dazwischen liegt eine 6,5 Meter breite Fahrbahn, die in einigen Abschnitten ein Gefälle von fast zehn Prozent aufweist.

Das Gesamtpaket kostet 1,5 Millionen Euro

Anstelle des so genannten Schrammbords soll auf der Nordseite der Straße ein 1,5 Meter breiter Gehweg angelegt werden. Die dafür notwendige Fläche wird mit einer engeren Fahrbahn (von 6,5 auf 6 Meter) und aus vorhandenen Flächen auf der Nordseite gewonnen. Nur an einigen Stellen ergeben sich Probleme mit maroden Natursteinmauern. Die sollen deshalb abgebrochen und ersetzt werden.

Teil des Paketes sollte ursprünglich auch die Sanierung der Pforzheimer Straße sein. 2008 ging man von Kosten in Höhe von 980 000 Euro insgesamt aus, von denen 700 000 Euro auf den Schloßberg entfallen wären. Heute kostet das Gesamtpaket 1,5 Millionen Euro und das Stück am Schloßberg 973 000 Euro. Die Sanierung des Schloßbergs sollte eigentlich in diesem Frühjahr beginnen. Doch dann hat ein regnerischer Sommer 2016 den Hang der Straße zwischen dem Haldengebiet und Höfingen abrutschen lassen. Auch das gesamte Straßenbau-Karussell in der Region hat die Planungen über den Haufen geworfen.

Höfingen wird 2018 noch einmal abgeschnitten

Weil heuer auch die Kreisstraße zwischen Leonberg und Rutesheim saniert wurde, sollte die Straße „Am Schloßberg“ und die Hang-Sanierung im Täle ins Jahr 2018 verschoben werden. Die Hoffnung war, dass die Hang-Sicherung und der Straßenbau zwischen Höfingen und dem Haldengebiet zügig vorangeht und der Teilort nicht durch zwei Baustellen komplett von der Kernstadt abgeschnitten wird. Denn auch auf der Verbindung über Gebersheim ist eine Baustelle geplant: An der Dilger-Kreuzung wird ein Kreisverkehr gebaut.

Doch den abgerutschten Hang zwischen dem Zentrum und Höfingen zu stabilisieren, erweist sich als zeitaufwendiger und komplexer als angenommen und so wurde die Flucht nach vorne angetreten. Mit dem Umbau „Am Schloßberg“ wird wenigstens ein lange angestrebtes Vorhaben verwirklicht – zum Preis, dass Höfingen noch einmal abgeschnitten wird, wenn im Täle am Hang gearbeitet wird.

So wird der Verkehr umgeleitet

So wird der Verkehr umgeleitet. StZ-Grafik Autofahrer
Die Autofahrer werden von Leonberg kommend über Gebersheim nach Höfingen umgeleitet, ebenso in der Gegenrichtung. Von Leonberg kommt man bis zur Einmündung ins Täle (sowohl Richtung Ditzingen als auch Richtung Leonberg). Von Höfingen aus kann man das TSV-Gelände sowie das Jugendhaus nur zu Fuß erreichen. Die Zufahrt zur Truchsessenstraße, sowie zur Rathaustiefgarage wird weiterhin möglich sein.

Busfahrgäste
Für die Nutzer der Buslinie 651 gibt es vom 11. September an bis zum Ende der Bauarbeiten im Dezember eine Fahrplanänderung. Dabei wird die Linie quasi zweigeteilt. Aus dem Ezach läuft sie zum Bahnhof und über die Altstadt ins Haldengebiet. Hier endet sie. Sie verkehrt nur noch im Ein-Stunden-Takt – in beide Richtungen. Fahrgäste, die nach Höfingen fahren wollen, müssen am Bahnhof in die zweite Teilroute der Linie 651 einsteigen. Diese führt zum JKG und über Gebersheim nach Höfingen und weiter bis nach Hemmingen.