Die Sanierung des historischen Gebäudes aus dem 16. Jahrhundert neigt sich dem Ende entgegen.

Weil der Stadt - Im Erdgeschoss ist die frische Farbe noch zu riechen. „Der Innenausbau ist schon weit fortgeschritten“, sagt der Weil der Städter Stadtbaumeister Klaus Lepelmann. Die Handwerker sind lediglich noch mit Restarbeiten bei den Elektroarbeiten beschäftigt. Lepelmann kann daher erstmals ein konkretes Datum nennen, wann die gute Stube in Merklingen endlich fertig wird: „Ende August sind die neuen Räume einzugsbereit“, sagt der Leiter des Stadtbauamts.

 

Kaum wiederzuerkennen sind die Räume im Erdgeschoss des Merklinger Rathauses. Zuletzt war hier die Rumpelkammer untergebracht, seit die Feuerwehr-Autos in den 50er Jahren ausgezogen sind. Im April 2017 hat die Stadt Weil der Stadt mit dem Umbau begonnen, künftig wird dort das Bürger-, das Friedhofs- und das Standesamt einziehen, alles barrierefrei und gut zugänglich.

Neuer Zugang in die oberen Räume

Auch das Rathaus bekommt einen neuen Zugang in die oberen Räume. Bisher ging es über eine verwinkelte Treppe nach oben, während der Bauarbeiten nun mussten die Rathaus-Mitarbeiter und -Besucher über einen Gerüstturm nach oben steigen. Besonders für die evangelische Kirchengemeinde war das auch ein Hindernis, weil der Zugang zur Kirchenburg neben dem Rathaus im zurückliegenden Jahr nicht zugänglich war.

„Ab sofort ist das Rathaus wieder über seinen regulären Eingang begehbar“, gibt Klaus Lepelmann bekannt. Dennoch bleibt der Treppenturm noch für kurze Zeit stehen. „Denn dort, wo wir vom Turm aus ins Rathaus gestiegen sind, muss jetzt noch das Fenster erneuert werden“, erklärt der Stadtbaumeister. „Und diese Bauarbeiten lassen sich besser bewerkstelligen, wenn der Treppenturm noch steht.“ Spätestens Ende August soll aber auch der provisorische Turm weg sein.

Der Umbau hält immer Überraschungen bereit

Ende 2017 sollte der Umbau ursprünglich mal fertig sein, jetzt ist es ein halbes Jahr später. Aber dieses historische Gebäude stammt auch aus dem 16. Jahrhundert. 1597 hat Merklingen das Marktrecht erhalten – und in der Folge das große, repräsentative Fachwerk-Rathaus errichtet. Und der Umbau eines solchen Gebäudes hält eben immer Überraschungen bereit.

So haben die Statiker erst nach Baubeginn festgestellt, dass sich das Haus um 20 Zentimeter geneigt hatte. Dazu kommt die gute Konjunktur – beides Faktoren, warum die Kosten für den Umbau auf 800 000 Euro in die Höhe geschnellt sind. Die Schlussabrechnung liegt zwar noch nicht vor. „Aber es gab jetzt keine größeren Überraschungen mehr“, sagt Lepelmann.

Nur die Außenanlagen müssen noch warten. Hier sind sechs Parkplätze, Fahrrad-Stellplätze und eine Ladestation für ein Elektro-Auto geplant. „Wir werden den behindertengerechten Eingang ins Rathaus als Provisorium zugänglich machen“, sagt Lepelmann. Die eigentlichen Arbeiten im Außenbereich sollen dann Ende des Jahres fertig sein. „Die bringen wir nach den Ferien auf den Weg“, kündigt der Stadtbaumeister an.