Walnüsse statt Gummibärchen? Dagegen!
Die Weiler Fasnet nimmt eine besondere Rolle zwischen traditioneller, schwäbisch-alemannischer Fasnet mit ihren Maskengruppen und dem rheinischen Karneval ohne Masken, dafür mit Gardetanzgruppen und Umzugswagen, ein. Denn so ist es unter den alemannischen Narrenzünften nicht üblich, den 11.11. zu feiern. Der traditionelle Auftakt ist erst am 6. Januar beim Maskenabstauben. In Weil der Stadt sind deshalb am 11. November immer nur die Gruppen dabei, die ohnehin ohne Masken auftreten, also die Zigeuner, Clowns und Spicklingsweiber.
Dennoch haben sich die Weiler Narren Gedanken darüber gemacht, wie man die Fasnet etwas moderner machen könnte, eben „Fit for Future“. Aber Gummibärchen abschaffen und durch Walnüsse, Eier oder gar Zwiebeln ersetzen? DAGEGA zeigt der Siebenerrat per Buchstabenschilder an. Die Merklinger Narren integrieren? Auch dagegen. Ganz lautstark dafür sind die Weiler allerdings bei der Forderung, am 11.11. schulfrei einzuführen. Und warum nicht gleich einen ganzen Feiertag? Ganz so modern sind die Herren dann aber auch nicht. 100 Prozent Frauen im Ballett – ja! Aber im Rat der sieben Fasnets-Weisen? DAGEGA! Die Zuschauer nehmen es mit Humor.
Und nachdem das Hexle auch endlich aus seiner Kiste befreit ist, schickt die Narrenkapelle die Weiler mit einem zünftigen „Feliz Navidad“ nach Hause. Bei fast null Grad keine schlechte Titelwahl. Außerdem: Nach der Weihnacht ist vor der Fasnet.