Die Stadt Rutesheim beseitigt mögliche Hindernisse für die Busfahrgäste.

Rutesheim - Bis Anfang kommenden Jahres sollen alle Kommunen, soweit es technisch möglich ist, ihre Bushaltestellen barrierefrei umgebaut haben. Zu den wenigen im Landkreis Böblingen, die das schaffen werden, gehört auch die Stadt Rutesheim. 2021 sollen als letzte die beiden Haltestellen bei der örtlichen Festhalle barrierefrei umgebaut werden.

 

Barrierefrei umgebaut beziehungsweise gleich hindernisfrei neugebaut hat die Stadt mittlerweile 20 Haltestellen. In der Kernstadt in der Dieselstraße (2), Drescherstraße (2), Gewerbegebiet Steige (1), Heuweg (2), Keplerstraße (1), Lessingstraße (1), Minigolfplatz Richtung Rutesheim an der Umgehungsstraße (1), Pforzheimer Straße/Gewerbegebiet am Autobahnanschluss (1), Rathaus (3), Widdumhof (2). In Perouse sind es weitere vier: in der Hauptstraße (2) und der Wilhelm-Kopp-Straße (2).

Haltestellen an der Festhalle folgen

In diesem Jahr sollen nun die beiden Bushaltestellen an der Festhalle folgen. Dass das nicht nur mit dem Austausch von ein paar Bordsteinen getan ist, zeigt der finanzielle Aufwand. Im aktuellen Haushalt sind dafür 150 000 Euro vorgesehen. Über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) gibt es für diesen Umbau Zuschüsse vom Bund. Rutesheim rechnet in diesem Jahr mit 112 500 Euro.

Gemeinsam mit Leonberg unter einen Hut bekommen muss Rutesheim den Umbau der Haltestelle gegenüber dem S-Bahnhof Rutesheim (Linie 655 Stadtverkehr). Der muss jeweils zur Hälfte finanziell geschultert werden. Weil hier nur der vorhandene normale Bordstein gegen den Hochbord ausgetauscht und der Gehweg angepasst werden muss und keine Grundstücksausfahrten oder sonstige Erschwernisse vorliegen – die Fahrbahnen der Straße können unverändert bleiben –, wird mit wesentlich geringeren Kosten gerechnet. Diese werden derzeit vom Tiefbauamt Rutesheim ermittelt. Wenn möglich, soll dieser Umbau ebenfalls 2021 erfolgen.

Für 2022 ist der Umbau der beiden Haltestellen am Minigolfplatz vorgesehen. Die drei Haltestellen beim ehemaligen Bosch-Werk können sinnvoll nur im Zusammenhang mit der Konversion des Bosch-Areals umgebaut werden.

Nicht überall ist es technisch möglich

Alle anderen Haltestellen sind entweder reine Schulbushaltestellen, die nicht bis zum 1. Januar 2022 umgebaut sein müssen, oder es sind Haltestellen, die direkt an Grundstückszufahrten liegen. Deshalb können hier die für die Barrierefreiheit unter anderem notwendigen 18 Zentimeter messenden Hochbordsteine nicht eingebaut werden.

In der Haltestelle auf der Nordseite der Festhalle wird der Bus auf der Fahrbahn halten – bei aktuell rund 3500 Autos am Tag in der Flachter Straße gut machbar. Dann gilt auf der gegenüberliegenden Seite ein absolutes Halteverbot, damit bei dem Viertelstunden-Takt der Busse der Verkehr nicht völlig blockiert wird. Eine Busbucht neben der Fahrbahn wie bisher ist nur möglich, wenn die Zufahrt zur Haltestelle erheblich verlängert wird. Das hätte Eingriffe in das angrenzende Grundstück des Musikvereins Rutesheim und in die Hecke zur Folge. Auf der Südseite muss für einen möglichst nahtlosen Halt des Busses am neuen Bordstein dieser bei der Einmündung der Rötestraße versetzt und der Gehweg verbreitert werden. Nur dann ist es möglich, dass der Bus in voller Länge am neuen Hochbordstein hält und damit ein sicheres Ein- und Aussteigen gewährleistet ist.

Die vorhandenen roten verglasten Gehweg-Überdachungen an den beiden Bushaltestellen können weiter verwendet werden. Ideal sei bei solchen Überdachungen, dass der Busfahrer und die Wartenden einander gut sehen können, findet das Stadtbauamt. Diese Gestaltung sorgt zudem nachts für eine gute Ausleuchtung des Wartebereichs, was für das Sicherheitsempfinden der Fahrgäste hilfreich ist.