Das 24. Kinder- und Jugendtheaterfestival im Kreis ist eröffnet – mit „Ali Baba und die 40 Räuber“.

Rutesheim - Ungeduldig rutschen die Schüler auf ihren Stühlen hin und her und warten gespannt darauf, dass es losgeht. Dann endlich kommen zwei Männer auf die Bühne, lesen Zeitung. Noch scheint es unvorstellbar, dass diese Alltagsbegebenheit der Beginn eines spannenden Ausflugs in die magische Welt aus Tausendundeiner Nacht sein soll. Doch was dann folgt, versetzt nicht nur die jungen Besucher in Begeisterung.

 

„Starke Stücke – Starke Kinder“

Unter dem Motto „Starke Stücke – Starke Kinder“ ist am Montag das 24. kreisweite Kinder- und Jugendtheaterfestival im Rutesheimer Schulzentrum eröffnet worden. In 21 Gemeinden des Landkreises Böblingen gibt es in den nächsten fünf Tagen insgesamt rund 60 Theateraufführungen. Dadurch wird es ungefähr 7000 Kindern und Jugendlichen ermöglicht, Stücke wie „Nils Holgersson“, „Petterson und Findus“ und „Till Eulenspiegel“ auf der Theaterbühne zu sehen. Ziel des Theaterfestivals ist es, dass sich die Zuschauer mit gesellschaftlichen Themen wie Freundschaft und Identität auseinandersetzen. Zudem soll die Theaterkultur im Landkreis Böblingen gestärkt werden.

Bevor das Theater losgeht, stehen ein paar begrüßende Worte und eine Scheckübergabe auf dem Programm. Die Kreissparkasse Böblingen unterstützt das kreisweite Kinder- und Jugendtheaterfestival mit 5000 Euro, den Scheck übergibt Steffen Killian, Chef der Kreissparkassen-Direktion Leonberg. Dann wird es für die Fünftklässler der Rutesheimer Realschule erst richtig spannend: Als Höhepunkt der Eröffnungsveranstaltung spielt das Karlsruher Figurentheater Marotte das Stück „Ali Baba und die 40 Räuber“.

Gutes Feedback

„Ich finde es ganz wichtig, dass Kinder das Kulturelle lernen“, erklärt die Kreisjugendreferentin Beate Renninger und spielt dabei auch direkt auf das Eröffnungsstück „Ali Baba und die 40 Räuber“ an: Interkulturelle Einblicke und geballte Frauenpower sind die Grundlagen des Werks. Verbunden mit einer unterhaltsamen Art der Schauspielerei entsteht ein Stück, dass Jung und Alt verzaubert.

„Es war richtig lustig“, erzählt der zehnjährige Ahmet und fügt lobend hinzu: „Es hat nicht zu viel am Anfang verraten.“ Auch die elfjährige Julia ist begeistert: „Ich hätte es ganz anders erwartet!“ Sie beschreibt das Theater wie einen Aufsatz: erst Einleitung, dann Höhepunkt und dann den Schluss – alles in allem also ein gelungener Aufbau. Die beiden Schüler bezeichnen das Stück als „eines der besten“, die sie je gesehen haben – und das sind einige, wie sie stolz berichten.

„Das Feedback ist immer sehr gut“, erzählt Katrin Monauni, Geschäftsführerin des Kreisjugendrings Böblingen, zufrieden. Auch der Rutesheimer Stadtjugendreferent Stephan Wensauer, der die Idee hatte, den Auftakt des Theaterfestivals in diesem Jahr in Rutesheim zu veranstalten, berichtet von einer großen Begeisterung der Beteiligten.

Jedes Kind nimmt etwas mit

„Kulturarbeit bringt Themen des Alltags auf die Bühne“, sagt Katrin Monauni. Sie freut sich, dass das Stück bei den Schülern gut ankommt. Zustimmung auch von Beate Renninger: „Es ist schön, dass jedes Kind für sich etwas mitnehmen kann.“ Am Ende zeigen die Worte einer Begrüßungsrede Wirkung: „Denkt dran: der Künstler lebt vom Applaus!“ Und der ist tosend.