Die Rutesheimer Verwaltung und die Deutsche Glasfaser hoffen auf genügend Interessierte, um flächendeckend Glasfaserzugang einrichten zu können.

Rutesheim - Rutesheim will gemeinsam mit der Deutschen Glasfaser die gesamte Kernstadt an das Glasfasernetz anbinden. Deshalb soll nun eine sogenannte „Nachfragebündelung“ in der Stadt gestartet werden, damit die Firma abschätzen kann, ob es sich wirtschaftlich für sie lohnt.

 

Der Waldenserort Perouse hat es bereits vorgemacht: Innerhalb weniger Monate haben 44 Prozent der Haushalte ihr Interesse an einem Zugang zum Glasfasernetz bekundet. „Dieses hat uns veranlasst, auch im Kernort Rutesheim ein Angebot für einen Glasfaserausbau zu machen“, sagt Korhan Sener, Projektmanager Vertrieb bei Deutsche Glasfaser.

Leistungsstarkes Glasfasernetz

„Damit hat die Stadt jetzt die Chance auf den Anschluss an ein leistungsstarkes, schnelles und zukunftsorientiertes Glasfasernetz“, sagt die Bürgermeisterin Susanne Widmaier. Die Schnelligkeit und Qualität der Internetanbindung sei inzwischen zu einem entscheidenden Wohn- und Standortfaktor geworden. Der Erste Beigeordnete der Stadt, Martin Killinger, fügt hinzu: „Corona hat gezeigt, wie wichtig ein leistungsstarkes Internet auch für unser Schulzentrum mit seinen mehr als 2300 Schülerinnen und Schüler ist.“

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Die Stadt hat das Angebot auch deshalb angenommen, weil beim gegenwärtigen Stadtentwicklungsprozess (Step) das Thema eines neuen, hochmodernen Kommunikationsnetzes häufig angesprochen wird, das den Anforderungen der Zukunft gewachsen sein soll und ein schnelles Internet gewährleistet. Das kann mit einem Glasfasernetz, das komplett auf den Einsatz von Kupferleitungen verzichtet, erreicht werden, sodass es dann auf der sogenannten „letzten Meile“ keine Geschwindigkeitseinbußen gibt.

Frist läuft bis 28. Februar 2022

„Das Glasfasernetz wird nur gebaut, wenn sich mindestens 33 Prozent der rund 4150 Haushalte in der Kernstadt bis zum 28. Februar 2022 für einen Glasfaseranschluss entscheiden“, erläutert Korhan Sener. Für den Heuweg werde noch untersucht, ob der Anschluss auch möglich ist. „Wir wünschen uns natürlich gleiche Voraussetzungen für alle Bewohner unserer Stadt“, sagt die Bürgermeisterin. „Wir sind überzeugt, dass eine Glasfaseranbindung zur Wertsteigerung der angeschlossenen Grundstücke führt.“

Bei einem Vertragsabschluss bis zu diesem Tag übernimmt die Deutsche Glasfaser die Baukosten für den jeweiligen Hausanschluss. „Die Stadt hat keine Kosten, denn die Deutsche Glasfaser baut alles eigenwirtschaftlich,“ sagt Susanne Widmaier.

Bauarbeiten sind größter Aufwand

„Der größte Aufwand sind die Bauarbeiten“, betont Korhan Sener. In Perouse laufe bereits die Bauplanung. Sollte es genügend Interessenten geben, könne auch in der Kernstadt im kommenden Jahr begonnen werden. Dabei kann auch in vielen Bereichen auf Leerrohre zurückgegriffen werden, die die Stadt vorausschauend verlegt hat. Die Leitungen liegen etwa 40 Zentimeter unter dem Gehsteig – eine Verlegungskolonne schaffe zwischen 300 und 500 Meter pro Tag.

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„Wir werden die Bürgerinnen und Bürger in den nächsten Wochen umfassend informieren und ihnen ein individuelles Beratungsangebot unterbreiten“, sagt Kathrin Armbruster von der Deutschen Glasfaser.

Informationen vor Ort

Experten klären auf
 Wer sich mit dem Zukunftsprojekt beschäftigt und Fragen zu der Technik oder dem Verfahren der „Nachfragebündelung“ hat, kann sich am Mittwoch, 10. November, um 19 Uhr in der Aula im Rutesheimer Schulzentrum informieren. Experten stehen bei der Informationsveranstaltung Rede und Antwort.