In der Bühlhalle herrscht ausgelassene Partystimmung. Hunderte Jugendliche, die meisten sind zwischen 13 und 19 Jahre alt, feiern das große „One Rock“-Festival, bei dem auch der christliche Gedanke im Vordergrund steht.

Rutesheim - In der Bühlhalle herrscht ausgelassene Partystimmung. Hunderte Jugendliche, die meisten sind zwischen 13 und 19 Jahre alt, feiern das große „One Rock“-Festival. „Das ist unsere Zielgruppe“, unterstreicht Achim Blanarsch, der zusammen mit zehn anderen das Kernteam um die Organisation des Festivals bildet. Und genau diese Organisation bedarf eines gewaltigen Kraftaktes. Kommen doch jährlich im Schnitt etwa 1000 Besucher.

 

Doch nicht nur die Besucher fordern das Team. Auch die Bands, die Technik und alles, was zum Gelingen einer Großveranstaltung eben so dazugehört. Und genau deshalb sind noch etwa weitere 100 ehrenamtliche Helfer mit von der Partie. Warum das Festival ausgerechnet im Winter stattfindet, erklärt Achim Blanarsch so: „Mit dem Januar liegt das Festival außerhalb von all den anderen Rock-Festivals. Und hat damit ein Alleinstellungsmerkmal.“ Dabei gab es, als das „One Rock“ entstand, nur wenige andere christliche Festivals. Das aber hat sich geändert und das Konzept der kreativen Jugendarbeit mit Konzert-Atmosphäre und Message geht mehr als auf. Schon einige Wochen vor dem Festival gibt es im Konfirmandenunterricht kein anderes Thema.

Doch nicht nur die evangelische Jugend ist angesprochen. Es geht um den Glauben und nicht um Konfessionen. „Wir leben eine Kultur der Wertschätzung, in der wir Menschen Chancen bieten, sich zu engagieren und Verantwortung zu übernehmen“, heißt es vom Evangelischen Jugendwerk Bezirk Leonberg, dem Veranstalter des „One Rock“. „Unser Ziel ist es auch, neue Talente zu entdecken und gemeinsam eine gute Zeit zu verbringen“, so Blanarsch.

Den Verantwortlichen ist es ebenso wichtig, das Bild von Glaube und Kirche einmal von einer anderen Seite darzustellen. Denn Glaube lässt sich in ganz vielen unterschiedlichen Facetten leben. So ist das „One Rock“ in ganz Süddeutschland bekannt. „Einige Besucher kommen sogar aus Hamburg“, erklärt Achim Blanarsch.

Auch eine Plattform für musikalische Talente möchte das „One Rock“ bieten. So gibt es unter den Bands zwar klare Klassiker, die bereits mehrfach auf der Rutesheimer Bühne spielten. Sacrety sind immer wieder mit dabei. Voll unbändiger Energie spielen sie ihren Sound. Doch auch leise Töne können die Musiker aus Oberndorf am Neckar anschlagen. Ihre Musik bewegt sich zwischen Hardcore, New Metal und elektronischen Elementen. Und der Leadsänger macht nichts lieber, als seine Botschaft hinauszuschreien. „Es gibt ein Ziel, einen Sinn, eine Hoffnung, die niemals stirbt, sondern alles Böse mit Gutem überwindet“, ist er sich sicher.

Trip to Dover aus den Niederlanden sehen sich als die Foo Fighters und Moby in einem Mixer, als Zugabe eine energiegeladene weibliche Singstimme – fertig ist der perfekte Sound. Normal ist anders heißen vier Sauerländer. Mit Elektro-Rock, Crossover und Alternative haben sie ein eigenes Musikkonzept. Als Christen sehen sie sich in der Verantwortung, ein Teil der Gesellschaft zu sein und ihre Meinung und Kritik aus christlicher Sicht zu präsentieren. Sie wollen aufzeigen, dass Gott die Menschen liebt und dass das Leben mit ihm zu hundert Prozent Abenteuer bedeutet.

Soundbar sind zum ersten Mal dabei. Mit Nebelanlage und Glitzerkanonen heizen sie die Stimmung bei den Kids so richtig an, und die Bewegungen und Tanzmoves sind Stimmungsbarometer. „Jeder Tag ist gut, auch wenn die Tage noch so schwierig sind“, grölt die Band. Für sie ist der Weg ein Weg mit Gott. Dabei zelebrieren sie den Spaß, den dieser Weg geben kann – das Verlieben, das Lachen.

We want a King sind nach langer Ankündigung endlich mit dabei. Mit mexikanischem Sonnenhut, lila gefärbten Haaren, kurzen Hosen, weiten Shirts und langen schwarzen Mänteln präsentieren die Jugendlichen sich selbst und ihre ganz eigene Art, frei zu leben. Mit Selfies wird sie dokumentiert – die wilde Teenagerzeit.