Über eine Spendenaktion des Bundesverbands Kinderhospiz erhält die Perouser Familie Rentschler ein behindertengerechtes Fahrzeug.

Rutesheim - Die Perouser Familie Rentschler freut sich über ein neues Auto. Dieses Fahrzeug ist nicht nur in einer Hinsicht etwas Besonderes. Es ist von der Ausstattung her anders, und es ist eine Spende, die dank vieler großzügiger Menschen möglich wurde.

 

Im April hat nämlich der Bundesverband Kinderhospiz zu einer Spendenaktion für die zwölfjährige Ida aufgerufen. Die Familie des schwerstbehinderten Mädchens brauchte dringend finanzielle Hilfe – und ein behindertengerechtes Auto. Nun ist ihr Traum in Erfüllung gegangen.

Und plötzlich ist alles anders

Mit der Behinderung von Ida kommt Familie Rentschler tapfer klar. Dabei war ihre Tochter bis vor drei Jahren noch relativ gesund. Dann erstickte Ida plötzlich an einem unentdeckten Tumor in der Luftröhre. Ganz knapp konnte das Mädchen gerettet werden, aber der Sauerstoffmangel verursachte schwere Einschränkungen. Unter anderem muss Ida nun im Rollstuhl sitzen, und natürlich ist das ständige Heben und Tragen der Zwölfjährigen eine Herausforderung.

Idas Vater ist selbst gesundheitlich sehr angeschlagen, schaffte es aber bislang trotzdem, als Alleinverdiener für seine Familie zu sorgen. Im Frühjahr stellte sich ein unüberwindbares Problem: Idas neuer Rollstuhl passte nicht in das Familienauto. „Wir waren wirklich verzweifelt“, sagt Mutter Rebecca im Rückblick.

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In ihrer Notlage konnte Familie Rentschler aber auf den ambulanten Kinderhospizdienst Leonberg zählen, der zusammen mit dem Bundesverband Kinderhospiz eine Spendenaktion für Idas Familie ins Leben rief. „Wir freuen uns riesig, dass sich so viele Menschen beteiligt haben“, sagt Sabine Kraft, die Geschäftsführerin des Bundesverbands Kinderhospiz. Der Dachverband der deutschen Kinderhospize konnte durch die Sammelaktion nun einen neuen Kleinbus für Familie Rentschler anschaffen.

„Wir können den Familien die Schwere des Schicksals nicht abnehmen“, sagt Monika Friedrich vom ambulanten Kinderhospizdienst Leonberg. Die M begleitet die Familie seit drei Jahren. „Aber wir können ihnen ein Stückchen beim Tragen helfen – oder auch beim Fahren.“

Und wie kommt Ida ins Auto?

„Das ist wirklich ein Traum“, sagt Rebecca Rentschler bewegt, als ihr in einem Freiburger Autohaus gezeigt wird, wie sie Ida künftig über eine Rampe ganz einfach ins Wageninnere schieben kann – statt wie in den vergangenen Monaten den schweren Rollstuhl permanent auseinander- und wieder zusammenzubauen. Ida selbst findet das neue Auto „extrem cool“.

„Es ist für die Rentschlers eine riesige Hilfe, deshalb geht unser Dank an alle, die das ermöglicht haben“, freut sich Alexandra Fluck. Sie koordiniert beim Bundesverband Kinderhospiz die Betroffenenhilfe und begleitete die Familie beim Abholen des neuen Autos.