Der Baum steht einer neuen Bushaltestelle in Perouse im Weg. Stadt verspricht, Ersatz zu pflanzen.

Rutesheim - Niemand fällt leichten Herzens einen hundertjährigen Birnbaum. Doch manchmal gibt es Sachzwänge, die leider keine andere Lösung zulassen“, bedauert die Rutesheimer Bürgermeisterin Susanne Widmaier. Es geht dabei um einen alten Birnbaum in Perouse am Rande der Heimsheimer Straße. Der soll einer neuen Bushaltestelle weichen.

 

Mit der Umgestaltung der Heimsheimer Steinbruchspange und dem Bau der umfangreichen Umfahrungsstraßen im Osten des Rutesheimer Teilortes, hat sich die Möglichkeit ergeben, die viel befahrene Heimsheimer Straße in Perouse für den Verkehr zu beruhigen. Allerdings soll die Straße, auf der Autos nicht gern gesehen sind, weiterhin eine wichtige Rolle im öffentlichen Personenverkehr spielen.

Der Technische Ausschuss des Rutesheimer Gemeinderates hat deshalb vor gut einem Jahr beschlossen, dass zusätzlich weitere barrierefreie Haltestellen in Perouse für die Linienbusse der Firma Seitter errichtet werden. Als Standort wurde in der Heimsheimer Straße eine Fläche auf Höhe der Wilhelm-Kopp-Straße ausgewählt. Auf beiden Seiten der Heimsheimer Straße wird ein überdachter Wartebereich angelegt. Diese neue Haltestelle verkürzt den Fußweg vor allem für die, die im Westen des Ortes wohnen. Die Kosten inklusive Grunderwerb belaufen sich auf rund 96 000 Euro.

Alle Bushaltestellen müssen bis 2022 barrierefrei sein

Doch die Bushaltestellen anzulegen, ist leichter gesagt, als getan. „Weil alle Bushaltestellen bis 2022 barrierefrei sein müssen, soweit dies technisch möglich ist, müssen sie selbstredend barrierefrei gebaut werden“, erläutert der Erste Beigeordnete Martin Killinger. Dazu gebe es viele Vorgaben. Etwa die Möglichkeit, höhengleich in den Bus einsteigen zu können. Bei der Querung der Straße im Geh- und Wartebereich darf maximal sechs Grad Gefälle bestehen. Eingehalten werden müssen Mindestbreiten. Auch gehört eine Wartehalle dazu.

Die Stadtverwaltung hat bei der Planung versucht, den alten Birnbaum zu erhalten. Dazu wurden die Wurzeln freigelegt und in Augenschein genommen. Dabei habe sich herausgestellt, dass die Standsicherheit wegen des Alters nicht mehr gewährleistet sei. Auch fehlen die feinen Wurzeln. Trockene Äste des alten Baumes könnten herunterfallen und wartende Fahrgäste verletzen. Wenn die Haltestelle verengt wird, wäre die maximale Breite der begehbaren Fläche nur noch 1,25 Meter. „Auf der Grünfläche gegenüber der neuen Haltestelle wird ein neuer Baum gepflanzt“, verspricht die Bürgermeisterin.