Jugendliche haben sich eine Pumptrack-Anlage gewünscht und sogar Unterschriften gesammelt. An der Gestaltung waren sie von Anfang an beteiligt. Die Stadt hat dafür 140 00 Euro investiert.

Am Anfang stand der Rutesheimer Stadtentwicklungsprozess, an dem sich im September des vergangenen Jahres auch die Jugendlichen beteiligen und ihre Wünsche äußern durften. Die Liste blieb nicht lange leer. Einen Treffpunkt sowie neue Sport- und Bewegungsmöglichkeiten hatten sie sich vorgestellt.

 

Am besten eine Pumptrack-Anlage, eine speziell geschaffene Strecke für Sportgeräte mit Rädern aller Art, sollte es sein. Ein asphaltierter Rundkurs also, auf dem man mit dem Rad Geschwindigkeit aufnimmt, indem man den Körper aus der Tiefe hochdrückt.

Jugendliche sammeln Unterschriften

Im Rathaus fand dieser Wunsch Gehör. „Sehr beeindruckend war, dass sogar eine Unterschriftensammlung für einen Pumptrack ins Leben gerufen wurde“, sagt Bürgermeisterin Susanne Widmaier. Bei so viel Engagement sei für die Rutesheimer Stadtverwaltung und auch für den Gemeinderat klar gewesen, dass sie dafür Gelder zur Verfügung stellen würden. Die Planungskosten dieses Projekts belaufen sich auf etwa 140 000 Euro. Zudem freute sich Widmaier, dass schließlich auch ein geeignetes Gelände in der Nähe des Schul- und Sportzentrums sowie des Jugendtreffs gefunden wurde.

Schnell folgte ein Workshop zur Planung und Ausgestaltung der Anlage. Rund 30 Jungen und Mädchen trafen sich mit der Rutesheimer Bürgermeisterin, dem Rutesheimer Jugendreferenten Stephan Wensauer sowie dem Pumptrack-Fachmann Konrad Willar und sammelten Ideen.

Auch in die Detailplanung waren die Jugendlichen mit eingebunden. In einer Sitzung äußerten sie Wünsche und Vorstellungen. Fachmann Konrad Willar prüfte diese auf ihre Machbarkeit. Gut fünf Wochen später – deutlich schneller als erwartet – ist die rund 480 Quadratmeter große Anlage fertig. Lediglich der Bauzaun musste noch verschwinden. Und das möglichst schnell.

Freigabe noch in den Sommerferien

„Die jungen Menschen haben jetzt Schulferien, es sind tolle Wetterbedingungen und sie können den Pumptrack gut nutzen“, sagt Stephan Wensauer, und holte sich erneut einige jugendliche Helfer ins Boot, die er auf dem Rathausplatz traf, als sie mit ihren Rädern über den Treppenabgang sprangen. Er sprach sie direkt an und bat sie um Unterstützung.

Tatsächlich erschienen sie zum abgemachten Treffpunkt an der Anlage und halfen tatkräftig mit. Glücklicherweise hatte Frank Böhmler vom städtischen Bauhof am Tag zuvor ganz kurzfristig noch das Schild mit den wichtigen Hinweisen und Regeln anbringen können, sodass der Pumptrack denn auch gleich freigegeben werden konnte.

Auch die wichtigen Schilder sind angebracht

Zum Lohn für ihre Mühe durften die Helfer den Track gleich eröffnen und drehten direkt ihre ersten Runden. „Den Jungs macht der Track sichtlich Freude“, sagt der Jugendreferent. „Ich habe gesehen, dass bereits einiges an Vorkenntnissen vorhanden ist.“ Dennoch erinnert er immer wieder an die Helmpflicht – auch für die Geübten.

Zwei Tage später schaute Stephan Wensauer noch einmal am Pumptrack vorbei, um zu sehen, was dort so los war. „Das war schon sehr erfreulich, viele nutzen die Anlage, von jung bis alt. Allein, gemeinsam mit Freunden oder auch im Familienverbund. Kinder mit Laufrädern, Jugendliche mit ihren Scootern oder Fahrrädern sowie speziellen Trial-Bikes. Dazu Mamas und Papas, die zugeschaut haben, und sogar Väter, die selbst Runden im Pumptrack gedreht haben.“ Diese Investition der Stadt Rutesheim hat sich auf jeden Fall gelohnt.