Mit einem neuen Hort im Schulzentrum trägt die Stadt jetzt der hohen Nachfrage Rechnung.

Rutesheim - Für knapp vier Millionen Euro errichtet die Stadt einen Hort auf dem Gelände des Schulzentrums an der Robert-Bosch-Straße. Im Frühjahr beginnen Bauamtsleiter Bernhard Dieterle-Bard zufolge die Arbeiten, im Sommer 2021 soll das Gebäude bezugsfertig sein.

 

Die Nachfrage nach Hort-Plätzen für Grundschüler ist in den vergangenen Jahren stetig angestiegen und sie wird den Prognosen nach weiter wachsen. „Das ist die logische Folge der zunehmenden Nachfrage nach Ganztagesplätzen, beginnend in den Kinderkrippen für die ein- und zweijährigen Kinder, über die Kindertagesstätten für die drei- bis sechsjährigen Kinder, aber auch in der Tagespflege“, sagt der Erste Beigeordnete Martin Killinger. Weitere Gründe für die steigende Nachfrage nach Hortplätzen hat er in den hohen Geburtenraten im Ort und in der zunehmenden Berufstätigkeit beider Elternteile ausgemacht.

Großzügiges Ganztagesangebot

„Hinzu kommt noch, dass das Hort-Angebot in Rutesheim attraktiv ist und einen guten Ruf genießt“, sagt die Bürgermeisterin Susanne Dornes. Die Grundschüler werden von Montag bis Freitag täglich von 6.30 bis 17 Uhr im Hort betreut – und das vor und nach dem Unterricht. An rund sieben Wochen in den Schulferien ist das Hort-Team sogar durchgehend für die Kinder da – an beiden Grundschulstandorten, also in der Hindenburgstraße und im Schulzentrum Robert-Bosch-Straße.

„Das ist weit mehr als eine Ganztags-Grundschule normalerweise bietet“, sagt Killinger: Nach den Vorgaben des Landes Baden-Württemberg sei eine Betreuung maximal an vier Wochentagen und dabei jeweils maximal nur acht Stunden lang nötig – und dies auch nur an Schultagen. Das Rutesheimer Hort-Angebot wird durch die Kernzeitenbetreuung von 7 bis 13.30 Uhr ergänzt, ebenfalls an beiden Standorten der Grundschule. Insgesamt hat die Stadt 484 Grundschüler, die in jeweils zwölf Klassen auf die beiden Standorte verteilt sind. Damit greift ein anderer Klassenteiler, womit die Schülerzahl pro Klasse kleiner gehalten werden kann.

Die Gebäude sind barrierefrei

Im September 2017 wurde der Erweiterungsbau an der Schule in der Hindenburgstraße mit ihren 244 Schülern fertiggestellt. Dabei wurde der bislang genutzte Holzbau abgerissen und durch neue Räume für den Hort und die Kernzeitenbetreuung ersetzt. Im Schulzentrum ist der Hort gegenwärtig in einem der beiden 1966 erbauten Pavillons bei der Realschule untergebracht. Die ehemals vier Klassenzimmer wurden sukzessive für die Anforderungen des Horts umgebaut. Doch nun reicht dort der Platz nicht mehr aus.

Deshalb soll ein Neubau errichtet werden, der an die Realschule anschließt. Der Biologie-Vorbereitungsraum der Realschule am Ende des Flures im Altbau muss in den Hort-Neubau verlegt werden. Der Vorteil ist, dass durch den gemeinsamen Aufzug, der für den Hort gebaut wird, beide Gebäude barrierefrei werden. Der große Schulhof und die angrenzenden Sportanlagen wie der Tartanplatz südlich des benachbarten Stadt-Jugendtreffs eignen sich den Planern zufolge nachmittags gut für Bewegung und Spiele im Freien.

Der Hort-Neubau wird drei Geschosse haben. Wegen der Hanglage wird das Gebäude unterkellert. Somit kann die gesamte Technik dort untergebracht werden. Daneben ermöglicht dieser Umstand auch einen ebenen Ausgang auf die Terrasse.

Es greift die bewährte Rutesheimer Manier

Im Untergeschoss entstehen zwei Aufenthaltsräume, die für Basteln, Werken und Spielen gedacht sind – Aktivitäten, die bei gutem Wetter auch auf die Terrasse ausgeweitet werden können. Im Erdgeschoss ist ein Essbereich mit 100 Plätzen vorgesehen. Der wird mit einer Küche ausgestattet. Ebenfalls hier ist ein Raum für die Hausaufgabenbetreuung geplant. Im Obergeschoss entstehen vier größere Räume, dazu ein kleinerer Rückzugsraum zum Lesen oder zum Arbeiten am Computer. Der Hort-Neubau hat sich als förderfähig erwiesen: Das Regierungspräsidium Stuttgart gewährt einen Zuschuss von 588 000 Euro.

In bewährter Rutesheimer Manier übernimmt das städtische Bauamt die Planung des Hortes und betreut auch die Baustelle. Die Entwürfe stammen von Bauamtsmitarbeiter Markus Sattler, sein Kollege Andreas Hoffmann wird die Bauleitung übernehmen.

Erste Arbeiten für den Neubau hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung vergeben. Die Erdarbeiten – sie sollen im März starten – übernimmt die örtliche Firma Kilper für rund 144 000 Euro. Die Fellbacher Firma Otis baut für gut 43 000 Euro den Aufzug ein.