Das Kernproblem der Herdenhalter ist, dass der Minister sie nicht bittet, ihre alten Zäune zu entsorgen und neue zu kaufen, er zwingt sie. Im Gebiet der Förderkulisse müssen Herdenhalter ihre Tiere künftig mit Zäunen schützen, die mindestens 90 Zentimeter hoch sind, mit mindestens 4000 Volt unter Strom stehen und so im Boden verankert sind, dass Wölfe sich nicht unter ihnen durchwühlen können. „Ich empfehle, das gut zu dokumentieren“, sagt Micha Herdtfelder vom Landwirtschaftsministerium. Wer den Beweis nicht führen kann, könnte Probleme bekommen mit dem Schadenersatz nach einer Attacke.
Der Zuschuss für den Herdenschutzhund bleibt zunächst ohnehin Theorie. Hirten können ihn beim Land zwar beantragen, sofern sie eine Schulung absolvieren und einen zertifizierten Hund kaufen. Ob der Zuschuss gewährt wird, muss allerdings irgendwann eine höhere Stelle entscheiden, denn für dieses Requisit der Förderkulisse fehlt noch die Einwilligung der Europäischen Union.