22 500 Euro kommen beim Benefizkonzert des Rotary Clubs Leonberg-Weil der Stadt zusammen.

Leonberg - Der Spendenscheck ist ein schönes Abschiedsgeschenk für die scheidende Vorsitzende des Hospiz-Trägervereins, Kristin Kuhl. Aus persönlichen Gründen und schweren Herzens wird sie sich nicht mehr zur Wiederwahl stellen. 20 Jahre lang war sie ehrenamtlich im Verein aktiv, davon die letzten 14 Jahre als Vorsitzende, „und das teilweise in Vollzeit“, sagt sie, „zumindest in der Zeit, als 2012 das neue Hospizgebäude an der Seestraße 84 gebaut wurde“. Der bisherige stellvertretende Vorsitzende, Dieter Burr, stellt sich am 19. Juli zur Wahl als ihr Nachfolger.

 

Seit mittlerweile 17 Jahren veranstalten die Rotarier mit dem Leonberger Sinfonieorchester ein Benefizkonzert in der Stadthalle zugunsten der Hospize in Leonberg und Weil der Stadt. Diese Gala für den guten Zweck ist fester Bestandteil des Jahreskalenders für klassische Musik in Leonberg.

Der bislang höchste Spendenbetrag

In diesem Jahr wurde Kristin Kuhl ein besonderer Scheck vom Rotary Club Leonberg-Weil der Stadt überreicht, denn so hoch war der Spendenbetrag noch nie, insgesamt sind es 22 500 Euro. Davon erhält das stationäre Hospiz in Leonberg den Löwenanteil mit 19 000 Euro, an das ambulante Hospiz in Weil der Stadt gehen 3500 Euro. „Das Konzert des Sinfonieorchesters zusammen mit der Johanneskantorei und unter der Leitung des Dirigenten Alexander G. Adiarte war dieses Jahr besonders erfolgreich. Die Zuhörer waren so begeistert, dass sie zusätzlich zum Eintrittspreis nach dem Konzert bei der „Spendenkollekte“ 5000 Euro für den guten Zweck in die Sammelkörbe legten. Auch das ist der höchste Betrag bisher“, berichtet Thomas Seibold, der Präsident des Rotary Clubs Leonberg-Weil der Stadt. Im Leonberger Hospiz fließt das Spendengeld in die verschiedensten Aufgaben. So konnte zum Beispiel kürzlich die Heizungsanlage auf eine Sommerkühlung umgestellt werden, was den steigenden sommerlichen Temperaturen Rechnung trägt. Auch Hilfsgeräte werden von den Geldern beschafft. Das Weil der Städter ambulante Hospiz verwendet die ihm zugedachte Spende für die Fortbildung der Mitarbeiter.

Insgesamt konnten die Rotarier seit Bestehen der Aktion durch das Konzert 295 000 Euro an die beiden Hospize überweisen. Landrat Roland Bernhard, der neue Schirmherr der Benefizgala, würdigte die vorbildliche Arbeit der Hospizbewegung, „die dazu beiträgt, ein natürliches Verhältnis zum Sterben zu bekommen“. Trotz engem Terminkalender ließ er es sich nicht nehmen, zur Spendenübergabe nach Leonberg zu kommen. Das Leonberger Hospiz ist derzeit das einzige im Landkreis Böblingen, Ende des Jahres ist ein weiteres in Nagold geplant. 26 angestellte Mitarbeiterinnen kümmern sich in Leonberg gemeinsam mit rund 90 ehrenamtlichen Helfern um die Bewohner.

Organisation ist viel Arbeit

Für die Rotarier bedeutet die Organisation des Konzertes viel Arbeit, es ist ihr größtes Projekt im Jahr. Außerdem werden zahlreiche Institutionen in der Region und darüber hinaus unterstützt, zum Beispiel die Lebenshilfe Leonberg, der Musik- und Theaterunterricht an der Leonberger Schellingschule und die Robotics-AG am Johannes-Kepler-Gymnasium in Weil der Stadt. Auch internationale Projekte werden gefördert, so gibt es Hilfe für Kinder mit Verbrennungen in Cochabamba, Bolivien. Plastische Chirurgen von Interplast Germany operierten im November letzten Jahres 72 Kinder mit Verbrennungsnarben, die deren Beweglichkeit massiv einschränkten. Auch die Fortbildung von Forststudenten aus der Ukraine hier in unserer Region wird durch die Rotarier ermöglicht.