Der neue Rewe-Markt in der Römerstraße hat ein ausgeprägtes regionales Profil.

Leonberg - Am Donnerstagmorgen um 7 Uhr leuchten die weißen Buchstaben auf rotem Grund in der Römerstraße wieder: Der Rewe-Markt öffnet. Zwischen den beiden großen Festen Ostern und Weihnachten wurde das alte Gebäude abgerissen und auf dem angestammten Gelände ein völlig neuer Markt hochgezogen.

 

„Das war auch dringend nötig“, sagt die Bauleiterin Anne Mosberger, die sich bei der Lebensmittel-Kette um die Konstruktion neuer Filialen kümmert. „Die bisherigen Räumlichkeiten haben weder energetisch noch von der Präsentation unseren Standards entsprochen.“

Tatsächlich erinnert im neuen Markt nichts mehr an das vorherige Geschäft. Die transparente Architektur mit großen Fenstern lässt Tageslicht in die Verkaufs- und Arbeitsräume. Wird Kunstlicht gebraucht, kommen LED-Lampen zum Einsatz. Alle Kühlmöbel sind verglast, um einen Kälteaustritt zu vermeiden. „Damit sparen wir rund 40 Prozent der Energie im Vergleich zu herkömmlichen Kühlmöbeln“, erklärt der Marktleiter Joachim Hild.

22 000 unterschiedliche Artikel

Beim Sortiment setzt Rewe, im Ursprung eine Einkaufsgenossenschaft, auf Qualität. „Wir haben unser eigenes Profil unabhängig vom Wettbewerb“, sagt die Gebietsleiterin Südwest, Manuela Schrein. Der neue Markt ist nach den neuesten Standards der international aktiven Lebensmittel-Kette angelegt. Die Fläche wurde um 200 auf jetzt 1500 Quadratmeter erweitert, der Neubau um 90 Grad gedreht.

Mehr als 22 000 unterschiedliche Artikel bieten der Marktleiter Hild und sein 50-köpfiges Team an, das um zwölf Mitarbeiter erweitert wurde. Auffällig ist das regionale Profil. Das fängt beim Mehl aus der Sessler-Mühle an, geht über Eier und Nudeln bis hin zu einer breiten Auswahl württemberger und badischer Weine. Die Bäckerei ist echt lokal: Rainer Zachert hat einen Backshop mit Café eröffnet. Der bekannte Leonberger Bäckermeister will seinen Kunden zeigen, wie das Naturprodukt Brot entsteht: Hinter der Verkaufstheke ist eine Backstube. Hier kann ein Bäcker bei der Arbeit beobachtet werden.

„Backspezialitäten haben eben nichts mit der Massenware in großen Fächern der Discounter zu tun, bei der die Kunden sich mit Greifzangen selbst bedienen“, erklärt der überzeugte Verfechter von Naturprodukten. „Bei uns geht es um Genuss und echtes Handwerk.“ Um die Öffnungszeiten werktags von 7 bis 24 Uhr zu besetzen, wird in drei Schichten gearbeitet. Direkt am Café gibt es eine Spielecke aus Massivholz, die Matthias Bolay angefertigt hat.

Den Lokalpolitikern gefällt’s

„Die Leonberger haben ihren Rewe-Markt vermisst“, sagt die Gebietsleiterin Schrein bei der offiziellen Eröffnung mit geladenen Gästen am Mittwochabend. Und legt man die lokale Präsenz zugrunde, dann ist an dieser These etwas dran. Ein Großteil des Gemeinderates nutzt die Gelegenheit, den neuen Markt in Augenschein zu nehmen und auch einige der dort angebotenen Leckerein zu probieren. Die Resonanz ist durchweg positiv. „Dass die Kühltheken alle verschließbar sind, ist nicht nur energieeffizient, sondern hält auch die Kälte aus dem Laden fern“, meint Birgit Suckut von den Grünen. Und Griechenland-Fan und Nebenerwerbs-Wengerter Axel Röckle von den Freien Wählern freut sich über das mediterrane Angebot im Markt und die umfangreiche Wein-Abteilung.

Ulrich Vonderheid, der den Neubau vom ersten Spatenstich, über das Richtfest bis zur Eröffnung begleitet hat, lobt die städtebauliche Aufwertung durch den Neubau. Und den Rewe-Chefs sagt der Erste Bürgermeister mit Augenzwinkern: „Seien Sie vorsichtig mit zu vielen Versprechungen. Das weiß ich aus eigener Erfahrung.“