Der Heimsheimer Gemeinderat beschließt einstimmig eine Resolution für den Verbleib des Rettungshubschraubers.

Enzkreis/Leonberg - Durch eine Verlegung würde sich die Situation für unsere Region verschlechtern, wir sind hier so dicht besiedelt“, sagte der Bürgermeister Jürgen Troll zu seinem Antrag, eine Resolution zu verabschieden, mit der der Gemeinderat und die Stadt Heimsheim „an alle politisch Verantwortlichen und insbesondere an das baden-württembergische Innenministerium“ appellieren, den Rettungshubschrauber Christoph 41 am Standort Leonberg beizubehalten. Bekanntlich plant das Land auf Grundlage einer Bedarfsanalyse, den seit Langem am Leonberger Krankenhaus stationierten Hubschrauber an einen anderen Standort in Richtung Tübingen/Reutlingen zu verlegen.

 

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Es braucht viele Unterschriften

Im Gemeinderat war man sich einig: Christoph 41 muss in Leonberg bleiben. Gerade der Enzkreis sei stark von den fliegenden Helfern der DRF-Luftrettung frequentiert. Allein im Jahr 2020 sei der Helikopter 215 Mal in den Enzkreis geflogen, sagte Andreas Wein (Freie Wähler). „Vielleicht brauchen wir ja ein bis zwei Hubschrauber im Land mehr.“ Martin Häcker (Bürger für Heimsheim) wies darauf hin, dass der Hangar erst neu eingerichtet worden sei. Er fragte, was mit den Notfallärzten am Krankenhaus geschehe: „Kommen die dann weg?“

Uwe Braun (CDU) betonte, es sei wichtig, die Menschen direkt auf dieses Thema anzusprechen. „Wir brauchen viele Unterschriften für eine Petition gegen die Verlegung von Christoph 41“, sagte er.

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Warum gerade Institut aus München?

Unterstützung bekommt der Rettungshubschrauber auch noch von anderer Stelle: Bereits im vergangenen Juli hatte sich der Landtagsabgeordnete und FDP-Kreisvorsitzende Hans Dieter Scheerer aus Weil der Stadt mit einem Schreiben an das Innenministerium für den Verbleib von Christoph 41 in Leonberg ausgesprochen. „Die Antwort auf meine Anfrage war sehr ausführlich“, berichtete Hans Dieter Scheerer. „Und ich sehe die Bemühungen des Innenministeriums, eine gute Abdeckung der Luftnotrettung für Baden-Württemberg zu schaffen. Allerdings ist es fraglich, ob dafür eine Verlegung des Leonberger Rettungshubschraubers Christoph 41 notwendig ist.“

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Den Landtagsabgeordneten beschäftigt dabei vor allem das Verhältnis zwischen Primär- (Notfällen) und Sekundäreinsätzen (Verlegungs- und Transportflügen). „Der am Flugplatz Pattonville stationierte Hubschrauber ist bisher fast zur Hälfte mit Verlegungs- und Transportflügen ausgelastet, während Christoph 41 über 80 Prozent Notfälle bediente. Mir ist nicht klar, ob so eine Notfallversorgung aus der Luft wie bisher im Kreis Böblingen gewährleistet werden kann“, sagte Hans Dieter Scheerer.

„Außerdem habe ich Zweifel an dem ganzen Prozess um die Vergabe des Gutachtens nach München. Welches Vergabeverfahren wurde angewandt und warum wurde gerade ein Institut in München gewählt?“ Auch müssten die Kosten des mehr als 220 Seiten starken Gutachtens offengelegt werden.

Online-Petition

www.openpetition.de/petition/online/rettungshubschrauber-christoph-41-muss-in-leonberg-bleiben