Nach 14 Jahren gibt Jürgen Moll das Amt des Vorsitzenden beim Renninger Schwimmclub in der Mitgliederversammlung ab.

Renningen - Jürgen Moll gehört zu der Art von Ehrenamtlichen, ohne die Vereine heutzutage nicht auskommen. Als für den damals 61-jährigen IT-Fachmann der vorzeitige Ruhestand absehbar war, übernahm er 2007 das Amt des Vorsitzenden beim Renninger Schwimm-Club (RSC). Den Verein kannte er schon bestens: Von 1990 bis 2007 war er stellvertretender Abteilungsleiter Freizeit-/Gesundheitssport, zwischen 1994 und 2007 stellvertretender Kassier, und er kümmerte sich zudem zwischen 1992 und 2004 um die Mitgliederverwaltung. „Ich habe damals ein eigenes Programm entwickelt, zuvor lief das alles über die Stadt Renningen“, sagt Jürgen Moll.

 

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Ohnehin ist der 1951 gegründete Renninger Schwimm-Club ein etwas anderer Sportverein. Zwar gab es in den Anfängen auch Leistungsschwimmer, doch diese betrieben schon früh – mangels eines Hallenbades in Renningen – eine Kooperation mit den Wasserfreunden Leonberg. Stattdessen wurde der Fokus immer mehr auf den Jugend- und Breitensport gelegt, heute beschränkt sich der namengebende Schwimmsport auf die Kinderschwimmschule, die der RSC in Rutesheim anbietet. Daneben haben sich Volleyball und Freizeit-/Gesundheitssport als eigene Abteilungen etabliert.

Angebote nach Vereinsheim-Bau erweitert

Dass der Verein heute circa 1600 Mitglieder hat und rund 250 Nicht-Mitglieder regelmäßig Kursangebote in Anspruch nehmen, verdankt der RSC unter anderem dem Bau des Vereinsheims im Jahr 1998. „Das war eine wegweisende Entscheidung. Danach konnten wir unsere Angebote ausbauen, und die Mitgliederzahlen sind kontinuierlich gestiegen“, weiß Jürgen Moll noch gut.

Der Zulauf war so groß, dass auch das neue Vereinsheim kapazitätsmäßig bald an seine Grenzen stieß. „Eine meine ersten Entscheidungen war daher, das Vereinsheim auf den davor verlaufenden Grünstreifen zu erweitern“, erzählt der 75-Jährige. Der Gymnastikraum wurde vergrößert, zusätzlich wurde ein eigener Lagerraum für Geräte gebaut. 2010 konnte der Erweiterungsbau seiner Bestimmung übergeben werden.

Zusätzliche Umkleidekabinen und Duschen

Es sollte nicht der einzige Umbau bleiben, den Jürgen Moll verantwortlich leiten würde. Weil der Platz immer noch nicht ausreichte, beschloss der Verein einen weiteren Anbau, um zusätzliche Umkleidekabinen und Duschen anbieten zu können. „Darüber hinaus haben wir das Büro verlegt, weil der Platz dort für zwei Personen zu eng war“, erzählt Jürgen Moll.

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Im Mai dieses Jahres konnten die neuen Räumlichkeiten in Betrieb genommen werden – eine große Eröffnungsfeier fiel wegen Corona ebenso aus wie eine Jubiläumsfeier zum 70-jährigen Bestehen des Vereins. „Die Planungen liefen ohnehin auf Sparflamme, da klar war, dass wir kein großes Fest organisieren konnten“, meint Jürgen Moll. Traditionelle Veranstaltungen wie Sommerfest, Weihnachtsfeier, Seniorennachmittag oder der bei Kindern beliebe Igel-Lauf über 555 Meter mussten coronabedingt ebenso ausfallen. „Wir wollen das neue Vereinsheim aber wenigstens mal bei einem Tag der offenen Tür vorstellen“, gibt der 75-Jährige einen Ausblick in die Zukunft.

Auf den Franken folgt ein Hesse

Dies wird jedoch nicht mehr er als Hauptverantwortlicher organisieren – ebenso wenig wie die Feierlichkeiten zum 75-jährigen Vereinsjubiläum. Sein designierter Nachfolger, der an diesem Freitag in der Mitgliederversammlung (19.30 Uhr, RSC-Gymnastikhalle) gewählt werden soll, ist Norbert Klüngel. „Er kennt den Verein seit 20 Jahren und ist Mitglied im Hauptausschuss“, erklärt Jürgen Moll. Und noch etwas verbinde seinen Nachfolger mit seinen drei Vorgängern: Noch nie war ein Schwabe Vorsitzender beim RSC. Nach zwei Bayern und dem Franken Jürgen Moll folgt nun ein gebürtiger Hesse.