Bäume leiden unter Trockenheit, Stürmen und Insekten
Isoliert betrachtet war das Forstwirtschaftsjahr 2020 schlecht für den Stadtwald, berichtete Rolf Maier. „Wegen der viel zu hohen Temperaturen und der zu geringen Niederschläge des Jahres 2019 mussten 2880 Festmeter Schadholz aufgearbeitet werden.“ Der Anteil der zufälligen Nutzung betrug damit 75 Prozent. Das heißt, dass Dreiviertel des Gesamteinschlags nicht gezielt erfolgt sind, sondern auf die Aufarbeitung von Sturm-, Trocken- und Insektenschäden entfallen.
Trotzdem zeigte sich Maier vorsichtig optimistisch. Denn im Vergleich zum extremen Jahr 2019 bedeutete 2020 eine spürbare Verbesserung. 2019 lag die zufällige Nutzung nämlich noch bei 90 Prozent. „Man merkt eine leichte Erholung.“
Keine Brennholzversteigerung möglich
Auf das gezielte Fällen von Nadelholz hat die Stadt vergangenes Jahr bewusst verzichtet, um den „überlasteten Holzmarkt nicht zusätzlich zu strapazieren“. Zum Ausgleich gab es jedoch waldbauliche Fördergelder in Höhe von rund 85 000 Euro. In Absprache mit der Unteren Forstbehörde wird dieses Vorgehen 2021 so beibehalten, um dem Preisverfall bei Nadelholz entgegenzuwirken.
Was Rolf Maier sehr bedauerte, war der pandemiebedingte Wegfall der jährlichen Brennholzversteigerung, die sonst immer im März stattfindet. Nicht nur, weil das für viele ein beliebtes Ereignis sei. Es sorge außerdem für mehr Gleichberechtigung unter den Kunden, da beim Prinzip „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ gerade ältere Mitbürger, die nicht so internetaffin sind, vielleicht unter den Tisch fallen. Das Holz wurde diesmal direkt auf Rechnung verkauft.
Weniger Bäume neu gepflanzt
In Sachen Waldschutz und Kulturen musste Maier mitteilen, dass statt rund 3000 Laubbäumen und 1000 Douglasien, die 2020 hätten gepflanzt werden sollen, nur knapp 1300 Laubbäume und 900 Nadelbäume gepflanzt werden konnten. Der Grund: „Durch die lang anhaltende Trockenheit und Hitze 2019 ist es auch in den großen Pflanzschulen zu Ausfällen gekommen.“ Das soll 2021 aber nachgeholt werden.