Riesenerfolg für das Wettkampfteam der Renninger Feuerwehr: eines von zwei gestarteten Teams wurde Zweiter auf Bundesebene und fährt nun bald nach Slowenien zum Rennen, Löschen, Planen – und natürlich, um zu gewinnen.

Höchstleistungen bei der Feuerwehr sind bei schwierigen und fordernden Einsätzen keine Seltenheit – ganz oft sind sie die Voraussetzung, um Leben zu retten. Aber dass die Feuerwehrleute zusätzlich zu ihrem freiwilligen Dienst für die Allgemeinheit zu sportlichen Höchstleistungen auflaufen, ist schon etwas Besonderes. Die Wettkampfgruppen der Renninger Feuerwehr ragen dabei sogar bundesweit heraus: Die beiden Teams, die vor Kurzem an der Deutschen Feuerwehr-Meisterschaft in Thüringen teilgenommen haben, schnitten so gut ab, dass es für eines von ihnen bald zur Internationalen Feuerwehrolympiade nach Slowenien geht.

 

Steffen Scherer, Valentin Schneck und Jonas Schumacher gehören zu dem neunköpfigen Team „Männer A“, das so gut kämpfte, dass es als Deutscher Vize-Meister wieder heimreisen konnte. Sie waren in der Disziplin „traditioneller Löschangriff“ mit Hindernis-Staffellauf angetreten. Bei diesem simulierten „trockenen“ Löschangriff muss das Team nach genau festgelegten Regeln eine 50 Meter lange Schlauchleitung von einer angenommenen Wasserentnahmestelle aufbauen. Dabei wird die Zeit gemessen, für Fehler gibt es Abzüge. Das Renninger A-Team schaffte diese Aufgabe in 36,21 Sekunden. Für den darauffolgenden Staffellauf benötigte es 59 Sekunden. Dabei mussten die Läufer über einen Schwebebalken balancieren, eine 1,50 Meter hohe Wand überwinden und durch ein Rohr kriechen. Beide Wettbewerbsteile sind natürlich in voller Feuerwehrmontur zu bewältigen. Auch das Team Männer B (mit Alterspunkten) schnitt als fünftplatziertes bestens ab, für die Olympia-Teilnahme reichte es aber nicht.

Alles zusätzlich zum normalen Dienst, der es schon in sich hat

Viel Training ist nötig, um bei diesen Wettbewerben erfolgreich zu sein. Was motiviert die Feuerwehrleute, diese Herausforderungen zusätzlich zu ihrem „normalen“ Feuerwehrdienst, neben Beruf und Familie, zu suchen? „Mein Vater und andere Verwandte machen da auch schon lange mit“, erzählt Valentin Schneck. Man habe auch den Anspruch, sich sportlich zu beweisen und es mache einfach Spaß, sagen die beiden anderen. „Wir sind ein sehr gutes Team, wir machen das Ganze schon länger“, sagt Steffen Scherer, der schon vor sechs Jahren in Österreich dabei war. Eine Besonderheit in Renningen sei die lange Tradition für diese Wettbewerbe. Der ehemalige Feuerwehrkommandant Kurt Bader habe sie schon in den 1970er Jahren initiiert. 1973 nahm die Renninger Wehr erstmals an einem internationalen Wettbewerb teil. „Von dieser Historie profitieren wir heute noch“, meint Jonas Schumacher. Die erfahrenen Kameraden verraten den jüngeren Tipps und Tricks und kontrollieren die Abläufe. Während andere Feuerwehren keine Wettbewerbsgruppen hätten, bleiben die Renninger weiter erfolgreich dabei. „Unser Ziel ist es, junge Leute für diese Wettkämpfe heranzuziehen“, sagt Jonas Schumacher. Das werde immer schwieriger, weil schon die reguläre Feuerwehrausbildung immer umfangreicher werde, fügt Valentin Schneck hinzu.

Der Olympia-Sieg wäre Lohn für das hohe Engagement

„Die Wettkampfgruppen werden durch unsere Feuerwehrführung gut unterstützt, die wertschätzen das“, sagen die jungen Männer. Das gelte auch für die Stadt Renningen, die es jedem Teilnehmer ermögliche, an den internationalen Wettbewerben teilzunehmen. So werden sie zusammen mit den sechs weiteren Mitgliedern ihres Teams und drei Betreuern schon im Juli nach Slowenien reisen. „Ein Olympia-Sieg wäre schön, da würden wir nicht Nein sagen“, sagen sie lachend. Und ein Sieg wäre auch eine Belohnung für ihren großen Zeitaufwand.