Die Ehrenamtlichen vom Notnagel helfen aber nicht nur mit Geld aus oder kaufen mal eine Waschmaschine. Sie schauen auch auf das große Ganze. Ist die Wohnung zu teuer oder können die Betroffenen beim Amt finanzielle Unterstützung beantragen – all das gehört auch zu ihren Aufgaben. Und nicht selten schlüpfen sie auch in die Rolle des Vermittlers. „Wir reden mit Vermietern oder Stromanbietern, wenn mal wieder nicht gezahlt wurde und suchen nach einer Lösung“, erklärt Gerhard Kicherer. Doch die hänge immer vom Einzelfall ab.
Apropos: bei der Aktion Notnagel geht es nur um Einzelfälle. „Wir können keine Dauerhilfe leisten“, betont Roland Schäfer. Das Geld komme ausschließlich über Spenden, meist von Privatpersonen, rein. „Viele spenden jeden Monat einen kleinen Betrag. Obwohl manche selbst nicht viel haben“, sagt Gerhard Kicherer. Andere geben einmal im Jahr 2000 Euro. „Wir sind für alles dankbar“, sagt Kicherer und betont, dass das Geld eins zu eins in die Hilfe fließt. Die wurde früher vor allem um Weihnachten benötigt. „Inzwischen brauchen die Menschen das ganze Jahr über Unterstützung.“
Dabei gehe es um mindestens 100 Fälle jährlich, in denen 200 Euro und auch mehr gebraucht werden. Die soziale Schere, sie geht auch in Renningen weiter auseinander.