René Heine, Sven Holzhäuser, Peter Hüsges und Tim Schneider haben mit ihrem Roboter alle anderen Teams beim internationalen Wettbewerb hinter sich gelassen. Zur Belohnung dürfen sie sich ins Goldene Buch ihrer Heimatstadt eintragen.

Renningen - Das kommt auch beim Schultes nicht alle Tage vor: Vier waschechte Weltmeister hatte der Renninger Bürgermeister Wolfgang Faißt am Montag zu Besuch in seinem Rathaus. Die Gewinner der Robo-Cup-Weltmeisterschaft René Heine, Sven Holzhäuser, Tim Schneider und Peter Hüsges waren seiner Einladung gefolgt und trugen sich in das Goldene Buch der Stadt ein. „Die Seite wurde handschriftlich von einem Kalligrafen vorbereitet“, erläutert Faißt.

 

Ein paar Tage lang lokale Prominenz

Ehrfürchtig blicken die vier, allesamt Schüler des Renninger Gymnasiums, auf die kunstvoll verzierten Wörter und Buchstaben, bevor sie selbst ihre Unterschriften in das Buch setzen. Sie sind damit in guter Gesellschaft. Faißt berichtet: „In das Goldene Buch tragen sich Leute ein, die wir zu Ehrenbürgern küren. Ein Kardinal ist genauso darin verewigt wie auch die Sternsinger.“ Mit dem Weltmeistertitel gekürt wurden die vier Roboterprofis in Hefei in China. Als sie dann wieder schwäbischen Boden betraten, waren sie kurzzeitig richtige lokale Prominenz. „Das war schon ziemlich cool“, erzählt Peter Hüsges, „wir wurden ja von der Schulleitung und einigen Lehrern am Flughafen abgeholt und auch in den folgenden Tagen haben uns immer wieder Schüler und Lehrer gratuliert.“ Im Endeffekt habe sich das aber nach wenigen Tagen wieder verlaufen. „Das ist ja bei uns nicht wie bei großen Fußballern, wo dann monatelang Euphorie herrscht. Wir kommen an und dann sind wir halt einfach wieder da“, sagt Hüsges und grinst.

Für Jan Heidemeier, Leiter der Roboter-AG, ist das natürlich anders. Der freut sich immer noch wie verrückt, dass er jetzt kleine Stars in seiner Runde hat. „Das ist einfach schön, wenn dann die ganze Arbeit belohnt wird“, beschreibt er sichtlich bewegt. Auch die guten Räumlichkeiten hätten zum Erfolg der AG beigetragen. „Wir haben hier einen 3-D-Drucker, eine Fräse – so gut wie alles, was wir uns nur vorstellen können.“

Roboter-AG hat mehr als 50 Mitglieder

Auch Schuldirektor Siegfried Klingler stimmt in den Lobeskanon mit ein und freut sich, dass „seine“ Schützlinge so erfolgreich sind. „Die Roboter-AG hat mittlerweile mehr als 50 Mitglieder, die sich viel gegenseitig beibringen und helfen. Das ist eine richtig soziale Sache“, betont er. Und auch mit ein paar Klischees möchte er aufräumen: „Da sind auch viele Mädchen dabei, und die meisten Mitglieder sind keine verbohrten Einzelgänger, so wie das anderswo vielleicht der Fall ist.“

René, Sven, Tim und Peter sind das ganz bestimmt nicht. Sehr bodenständig und lebendig erzählen sie von ihrem Aufenthalt in China. Die Zeit sei spannend und lehrreich gewesen. „Wir hatten sogar die Möglichkeit, die chinesische Mauer zu besichtigen. Das ist einfach atemberaubend gewesen“, berichtet Hüsges.

Vom kulinarischen Aspekt her seien sie allerdings froh, jetzt wieder deutschen Boden unter den Füßen zu haben. „Irgendwann hat man einfach genug vom Reis“, finden die vier. Der Weltmeistertitel im Robo-Cup ist hier jedenfalls niemandem zu Kopf gestiegen.