Die Zahl der Schüler steigt spürbar an. Entsprechende Bauprojekte sind bereits geplant. Die Friedrich-Silcher-Schule in Malmsheim wird erweitert, ebenso die Realschule am Schulzentrum.

Renningen - Mehr Kinder – das bedeutet für Renningen als erstes mehr Platzbedarf in Krippen und Kitas. Doch die Kleinen werden größer, deshalb muss es auch in der Entwicklung von Schulen vorangehen. Im Schulentwicklungsplan der Stadt Renningen für die kommenden Jahre zeigt sich, wo die Reise vermutlich hingehen wird. Klar ist: Der Platzbedarf wird steigen. Eine Erweiterung unter anderem der Friedrich-Silcher-Schule (Grundschule) und der Realschule sind daher bereits in Planung.

 

Der Plan wurde in der jetzigen Form erstmals 2019 erstellt und nun fortgeschrieben. Der wesentlichste Unterschied liegt darin, dass die Stadt mittlerweile von einer stärkeren Innenentwicklung ausgeht als damals. Das heißt: Nicht nur die neuen Baugebiete werden für Zuwachs sorgen, auch im Bestand erwartet die Verwaltung zusätzliche, also auch junge Neubürger. „Der Blick auf die Geburtenentwicklung zeigt deutlich, dass die Zahlen in der Stadt Renningen eine starke Tendenz nach oben aufweisen“, berichtete Marcello Lallo, Leiter des Fachbereichs Bürger und Recht im Rathaus, im Gemeinderat. „Noch ohne Einbezug von Neubautätigkeiten.“

Schon ein einziger Schüler kann den Unterschied machen

In Renningen gibt es derzeit zwei Grundschulen: die Friedrich-Silcher-Schule in Malmsheim sowie die Friedrich-Schiller-Schule (Grund- und Werkrealschule) am Bildungszentrum in Renningen. Im Schuljahr 2015/16 bestand eine Grundschul-Klassenstufe aus durchschnittlich 156 Schülern. 2020/21 waren es schon 176, erklärte Marcello Lallo. „Bis zum Schuljahr 2026/27 wird die mittlere Jahrgangsbreite in den Grundschulen insgesamt auf 230 Kinder ansteigen.“

Mit Blick auf die gesamten Schülerzahlen bedeutet das: Durchschnittlich besuchten in den vergangenen sechs Jahren immer 705 Kinder zeitgleich eine Grundschule in Renningen, verteilt auf 30 Klassen. Bei einer Steigerung auf 888 Schüler, wovon das beauftragte Planungsbüro biregio ausgeht, wären sechs zusätzliche Klassen notwendig. Marcello Lallo gab aber zu bedenken: Durch den Klassenteiler kann schon ein einziger Schüler einen Unterschied ausmachen, ob irgendwo eine Klasse mehr oder weniger benötigt wird.

Planung für weiterführende Schulen ist kompliziert

Die ersten Planungen, um dem Bedarf gerecht zu werden, laufen bereits. Die Ideen für die Erweiterung der Grundschule in Malmsheim wurde im Gemeinderat bereits vorgestellt. Die Erweiterung soll eine Fünfzügigkeit der einzelnen Klassenstufen ermöglichen. Die detaillierte Planung soll im Frühjahr 2021 beginnen, Baubeginn Anfang 2022 sein. Ein Abschluss ist für das Jahr 2024 geplant.

Deutlich komplizierter ist die Planung im Hinblick auf die weiterführenden Schulen. Manche Jugendlichen wechseln an Schulen in anderen Kommunen, umgekehrt kommen Schüler aus umliegenden Orten nach Renningen. Auch der Bedarf an den jeweiligen Schulformen lässt sich nur schwer kalkulieren. „Eine Prognose über das Schuljahr 2026/27 hinaus ist sehr vage“, präzisiert es Lallo. „Insgesamt lässt sich jedoch erkennen, dass die weiterführenden Schulen laut biregio bis auf die Werkrealschule ansteigen.“

Was aber nicht bedeuten solle, dass die Werkrealschule ein Auslaufmodell ist. Auch sie solle in jedem Fall gesichert sein. „Grund hierfür sind zum einen das Alleinstellungsmerkmal in der Umgebung als Werkrealschule.“ Darüber hinaus gibt es hier noch eine spezielle Vorbereitungsklasse für junge Schüler und eine Inklusion von Schülern mit Förderschwerpunkt Lernen. Zudem dürfe man nicht vergessen, so Lallo: Zwar melden die meisten Eltern ihre Kinder am Gymnasium oder an der Realschule an, viele müssen jedoch im Laufe der Zeit die Schulform wieder wechseln, weil sie im Unterricht nicht mithalten können. So verliert das Gymnasium bis zum Ende eines Schuljahrs um die 20 Prozent seiner Schüler. Die Werkrealschule gewinnt fast 90 Prozent dazu.

Die Zahl der Schüler steigt

Feststeht: 2015/16 waren es 983 Schüler, verteilt auf 40 Klassen, in der Sekundarstufe I, 2020/21 bereits 1016 verteilt auf 43 Klassen. Bis zum Schuljahr 2026/27 werden bis zu 2000 Schüler erwartet, dann verteilt auf 46 Klassen. Das Gymnasium kehrt der Prognose nach so wieder auf das Niveau von 2010/11 zurück – als es noch das neunjährige Gymnasium gab. Nach Aussage der Schulleitung lässt sich der Zuwachs an Schülern mit den derzeit zur Verfügung stehenden Räumen daher noch abbilden.

„Die Realschule wächst bis zum Schuljahr 2026/27 auf über 520 Schüler an“, so Lallo. Das sind deutlich mehr als im Rekordjahr 2010/11. Seither wurde allerdings die Stadtbibliothek in Schulräume umgebaut. Auch bei der anstehenden Sanierung sind zusätzliche Klassenzimmer vorgesehen, „sodass der zukünftige Bedarf abgedeckt werden kann“.