Eine lange Bekanntschaft
Dann kommt er herein, ganz der Künstler, der große Auftritte gewöhnt ist: Jay Alexander. Der 44-Jährige und Franz Pitzal kennen sich zwar schon lange, an der Krippe habe er aber noch nicht gesungen. Neben seiner Solokarriere tritt der ausgebildete Opernsänger Jay Alexander, der bürgerlich Alexander Pfitzenmeier heißt, auch im Duo mit Marc Marshall auf. Dieser ist wiederum der Sohn von Tony Marshall, ein enger Freund des Renninger Pfarrers.
Jay Alexander erfreut die Menschen in der Kirche nicht nur mit seinem Gesang, von „Tochter Zion“ über „Ihr Kinderlein kommet“ bis „Stille Nacht“, sondern stellt auch seine Entertainer-Qualitäten unter Beweis. So erzählt er zur Freude des Publikums die Geschichte vom Weihnachtsbaum, der im nächsten Leben lieber ein Bonsai sein möchte. Der Höhepunkt seines Auftritts aber ist das Lied „Von guten Mächten wunderbar geborgen“, das auf einem Brief des evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer beruht, der von den Nationalsozialisten im Jahr 1945 ermordet wurde.
Pfarrer Franz Pitzal dankt Jay Alexander für dieses Schlusslied. „Das war etwas Bewegendes“, sagt er. „Dietrich Bonhoeffer ist uns ein solches Hoffnungszeichen“, fügt er hinzu. Und stellt – ganz im Sinne der Ökumene – eine Krippenfigur, die Bonhoeffer darstellen soll, in das Haus Europa in der Krippe.