Ein Unbekannter sprengt im Einkaufszentrum Süd einen Geldautomaten in die Luft und flüchtet.

Renningen - Erst ein lauter Knall, dann jede Menge Blaulicht und ein Hubschrauber über der Stadt: Mit einem solchen Vorfall wie am Donnerstagfrüh in Renningen hat es selbst das Polizeipräsidium Ludwigsburg nicht alle Tage zu tun. Ein Unbekannter hat am Einkaufszentrum im Süden der Stadt einen Geldautomaten in die Luft gesprengt. Menschen kamen dabei nicht zu Schaden, die Geschäfte des Einkaufszentrums hatten zu dieser Zeit alle geschlossen. Die Polizei sucht nach Zeugen.

 

Am nächsten Tag um die Mittagszeit ist auf dem Gelände des Einkaufszentrums, auf dem sich unter anderem ein Rewe-Markt und eine Tankstelle befinden, fast überall der Alltag eingekehrt. Nicht verwunderlich, denn der Tatort befindet sich in einem etwas abgelegeneren Bereich. Vom großen Parkplatz und auch von der Tankstelle aus ist er gar nicht direkt einzusehen. Entsprechend haben die Mitarbeiter der Tankstelle von dem ganzen Trubel auch nur wenig mitbekommen.

Überall liegen zerfledderte Trümmer rum

Am Tatort selbst bietet sich ein anderes Bild. Zwischen dem Spielcasino und dem Salon „Luxbody“ liegen Stunden nach der Tat noch die zerfledderten Trümmer des Automaten. Denn erst nach dem Abzug der Polizei konnten die Aufräumarbeiten beginnen. Passanten werfen einen etwas ungläubigen Blick auf die Szenerie. Für den Geschäftsführer des Einkaufszentrums ist das eine ganz neue Dimension. Etwas Derartiges habe auch er noch nicht erlebt, sagt er: „Wir hatten natürlich den ganzen Tag viel Polizei vor der Tür.“ Trotzdem ging der Betrieb weiter, alle Läden waren zugänglich, berichtet er. Nur das Spielcasino konnte erst etwas später seine Pforten öffnen. „Ich muss mich jetzt um die Reparaturen und das Aufräumen kümmern“, erläutert der Geschäftsführer.

Der Vorfall ereignete sich in der Nacht auf Donnerstag gegen 2.45 Uhr. Nach bisherigem Ermittlungsstand kam der Täter mit einem Fahrrad aus dem Bereich des Kindelbergwegs zu dem Einkaufszentrum an der Weil der Städter Straße gefahren, berichtet die Polizei. Nachdem er das Rad dort abgestellt hatte, ging er zunächst in Richtung des Kindelbergwegs zurück, um wenig später mit einer 120-Liter-Mülltonne zurückzukehren, in der er zwei Gasflaschen transportierte. Daraus leitete er ein Gasgemisch in den Automaten und brachte es zur Explosion. Mit einer Geldkassette aus dem zerstörten Automaten flüchtete er zu Fuß in Richtung der nordöstlich gelegenen Bahngleise.