Und so werden an diesem Abend zahlreiche Mädchen mit den Garde-Orden des Landesverbandes Württembergischer Karnevalvereine (LWK) ausgezeichnet.
Zur Verleihung der Orden schlüpft RSG-Präsident Heugel einfach in das Outfit des Landesverbandes, denn er ist in Personalunion dessen Vizepräsident. Ausgezeichnet werden die Tänzerinnen zum Beispiel mit dem silbernen oder goldenen Garde-Orden für fünf und zehn Jahre Gardetanz.
Ein Hirsch für Roland Mück
Der höchste Orden, den der Landesverband für langjährige ehrenamtliche Tätigkeit im Karneval vergeben kann, ist der „Hirsch am goldenen Vlies“. Er wurde in der Vereinsgeschichte erst elf Mal verliehen. Mit ihm wird kommende Woche Roland Mück, der RSG-Vizepräsident, im Neuen Schloss in Stuttgart ausgezeichnet. Seine Tochter Melanie Bader, langjährige Gardetänzerin und heute ebenso Vizepräsidentin, erhält den zweithöchsten Orden der Karnevalisten, den Großen Verdienstorden, auch „halber Hirsch“ genannt.
Alle anderen Aktiven des Vereins sowie Freunde und Gönner bekommen den Jahresorden, der immer unter einem anderen Motto steht. In diesem Jahr zeigt er die neue Mitte Renningens, den Ernst-Bauer-Platz, auf dem sich die Symbolfiguren der RSG tummeln: Ritter, Garden, Karnevalisten und Narren. „Denn“, so Heugel, „der Platz muss unbedingt belebt werden, er ist kahl und trostlos.“ Und Heugel droht an, dass der Platz beim Rathaussturm am 11. Februar großes Thema sein wird, wenn die Karnevalisten bis Aschermittwoch die Herrschaft im Rathaus übernehmen. Der Erste Beigeordnete Peter Müller thematisiert den Platz in seiner Bütt nicht. Er beleuchtet die Bürgermeisterwahl, die neue Mediathek, den fehlenden Lückenschluss und die Hesse-Bahn, alles Themen, bei denen die Renninger Verwaltung im Gegensatz zum Karneval nicht viel zu lachen habe.
Doch Präsident Heugel lässt den Renninger Beigeordneten nicht ohne ein Versprechen von der Bühne: Und so sagt Müller zu, den Ernst-Bauer-Platz umzubenennen in „Ernst-Beton-Platz“ – zumindest während des Karnevals.