Im Wohngebiet Schnallenäcker II unterhalb des Bosch-Entwicklungszentrums soll eine grüne Lunge mit vielen Plätzen entstehen. Die Bürger dürfen dabei mitreden. Derzeit wird bereits das Gelände erschlossen.

Renningen - Es wird ein riesiges Wohngebiet, ein Bindeglied zwischen Renningen und Malmsheim, eine Heimstätte für Bosch-Ingenieure und junge Familien. Gut 5000 neue Bürger könnten im Schnallenäcker II in ein paar Jahren wohnen. Doch es soll auch schön aufgelockert werden – deswegen plant die Stadt dort eine grüne Lunge quer durch das Gebiet. Zwei Spielplätze und ein Stadtteilplatz könnten das grüne Band zudem ergänzen.

 

Derzeit rollen die Bagger – die Immobilientochter der Landesbank LBBW erschließt das Gelände im Auftrag der Stadt. Auch im Bosch-Entwicklungszentrum werden in diesen Tagen die ersten Mitarbeiter ihre Labore und Büros beziehen. Es tut sich also etwas. „Wir wollen die Bürger in die Entwicklung mit einbeziehen“, erklärt der Bürgermeister Wolfgang Faißt. Deswegen durften sie am Montagabend mitreden, als es um den neuen Grünzug im künftigen Wohngebiet Schnallenäcker II ging.

Nun findet das allerdings nicht im luftleeren Raum statt – zwei Planungsbüros haben sich schon Gedanken gemacht und diese den Bürgern vorgestellt. „Wir wollen einen Spielplatz eher für Kinder, einen eher für Jugendliche“, erklärte der Planer des Büros Geitz & Partner. Zudem gibt es Sickergruben und Becken für 2000 Kubikmeter Regenwasser, die teilweise unter dem Wohngebiet gelagert werden sollen. Auch viele Bäume werden gepflanzt.

Grün soll es also werden – der Stuttgarter Spielplatzplaner Bernhard Hanel vom Büro Kukuk hat schon Ideen für die Kinder- und Jugendareale. „Es müssen sich alle Generationen wohlfühlen, wie in Italien an den schönen Plätzen“, erklärte er. Einer der gut 30 Bürger fragt sogleich: „Und wo kommt die italienische Bar dazu hin?“ Der Bürgermeister nimmt das gerne auf – der Stadtteilplatz im Norden könnte tatsächlich gastronomisch bespielt werden.

Sonst ist alles denkbar – Rutschen, Wasserläufe, Erdhöhlen zum Reinkriechen, für die Jugendlichen ein Skaterpark oder ein Kleinspielfeld. „Wir brauchen aber noch mehr Ideen von Ihnen“, erklärt Bernhard Hanel – die Bürger haben das Wort.

Und die ergreifen es auch sogleich. Mehrere mahnen einen Bolzplatz an –bekanntlich gab es früher einen an der Stelle, der allerdings der neuen Kindertagesstätte weichen musste. „Es wäre wichtig, dass wir den wieder bekommen“, sagt ein Besucher. Ein anderer schlägt vor, den Grüngürtel mit einem geschlängelten Weg gleich weiter nach Süden über die Bahn zu führen.

„Das haben wir im Gemeinderat diskutiert“, erklärt dazu Wolfgang Faißt. Eine Unterführung wäre allerdings ein großes Bauwerk, das nicht nur teuer wäre, sondern unter den Schienen mit einem großen Trog geführt werden müsste – nicht unbedingt attraktiv, daher wurde das zurückgestellt.

Doch die Bürger haben noch mehr Ideen. Einer will bessere Sichtachsen durch das vielleicht massive Wohngebiet. Ein Volleyballspielfeld wird angesprochen, wahlweise auch mit Sand als Beachvolleyball, Ruhebänke und Schattenplätze werden eingefordert. Und einer der ganz jungen Bürger sagt klar, was er möchte: „Wir brauchen W-Lan.“ Kostenloses Internet also auf den Spielplätzen – so wie es in Renningen in der „Neuen Mitte“ mit dem kleinen Einkaufszentrum angeboten wird.

Es werden viele Ideen gesammelt, die Planer schreiben eifrig auf Flipcharts mit. In der ersten Bürgerrunde ging es um die Spielplätze, aber auch beim Stadtteilplatz sollen sie mitreden dürfen. Und bei der Frage, welche Idee auch weiterverfolgt wird.