Dies wird nun von den Akteuren ganz unterschiedlich bewertet. Der grüne Abgeordnete Bernd Murschel sagte: „Ich finde es super, dass diese Lösung von allen getragen wird. So kommen wir voran.“ Straßenbau und Umweltschutz seien so im Einklang. Das sieht der Bürgermeister Wolfgang Faißt aber ganz anders: „Wir tun so, als redeten wir zum ersten Mal darüber. Wir suchen aber seit 13 Jahren nach einer Lösung.“ Man habe schließlich einen breiten Konsens für Variante 10 b gefunden.
„Wir brauchen einen Anschluss von Renningen nach Süden, etwa für die Daimler-Pendler“, forderte der Rathauschef, „sonst fahren 3000 bis 4000 Fahrzeuge mehr durch die Stadt.“ Die geplanten Kreisverkehre würden die 34 000 Fahrzeuge auch nicht tragen. Sein Fazit: „Diese Lösung bringt etwas für den Verkehrsfluss, aber nicht für Renningen.“ Auch die Weiler Beigeordnete Susanne Widmaier sagte: „Auch wir drängen, dass es vorangeht. Wir brauchen bald eine Entlastung.“ Man könne nicht noch lange das Provisorium prüfen, sondern man müsse bei dem Thema endlich vorwärts kommen.
Die Bürgerinitiativen sind recht zufrieden
Die Lärmschutz-Bürgerinitiativen aus Leonberg und Renningen sind hingegen eher froh, dass die Ampeln stehen bleiben. Sie waren ohnehin gegen die große Lösung. „Der Konsens, dass keine Ersatzautobahn entstehen soll, wurde dadurch aufgekündigt“, erklärte etwa Ewald Thoma. Er forderte aber, realistische Verkehrszahlen zu errechnen, das Bosch-Zentrum sei bislang nicht berücksichtigt. Außerdem müsse jetzt schon der Lärmschutz geplant werden. Dem erteilte Gisela Splett allerdings eine Absage: „Das gibt das Gesetz nicht her.“ Die Debatte ging hin und her – und das wird sie noch ein paar Jahre lang tun.