Der Grund für die Ablehnung war immer der gleiche: das Geld. Denn ein Lehrschwimmbecken erachten zwar alle als wichtig, doch für einen Großteil der Gemeinderäte waren die Kosten schlicht zu hoch. Allein die jährlichen Folgekosten schätzte die Stadtverwaltung 2018 auf 250 000 Euro – und das ohne die eigentliche Baumaßnahme. Das sei nicht finanzierbar, betonte der Bürgermeister Wolfgang Faißt immer wieder und erinnerte an zahlreiche andere Großprojekte, die Renningen noch bevorstehen und deren Umsetzung noch weit dringender sei: darunter die bereits genehmigte Sporthalle für zehn Millionen Euro, der neue Kindergarten für Schnallenäcker III und die Sanierung der asbestbelasteten Realschule.
RSC: Freibad ist keine Alternative
Ein weiteres Argument seitens der Projektgegner lautet, dass die Stadt bereits ein Freibad hat, in dem Kinder schwimmen lernen können. Aus Sicht des RSC ist das aber keine Alternative, wie Ingo Eisenhardt bereits bei der Kommunalwahl betonte: Ein geregelter Schwimmbetrieb sei dort nicht möglich, das Wasser sei zu kalt für junge Schwimmanfänger, und es hat fast nur während der Ferien geöffnet. Grund genug für die Arbeitsgruppe, das Thema wieder aufs Tapet zu bringen.
Sehr bedauerlich findet Anna Walther indes, dass ein Arbeitskreis unter dem Dach der Lokalen Agenda in Renningen abgelehnt wurde. Die Begründung lautete, dass die Lokale Agenda dazu da ist, um Projekte in der Stadt aktiv, also mit eigenen ehrenamtlichen Aktivitäten, zu ergänzen: zum Beispiel in Form des Bürgerrufautos, der Arbeitsgruppe Asyl oder des Internetcafés für Senioren. Das ist nachvollziehbar. Stutzig machte Walther aber vor allem die Ergänzung der Stadtverwaltung, dass es nicht die Aufgabe der Agenda sei, Projekte durchzusetzen, die einem Beschluss des Gemeinderats entgegenlaufen. „Das ist ja gar nicht unser Ziel“, betont sie noch einmal. „Aber die Stadt befindet sich im Wandel. Sie wächst, es gibt immer mehr Kinder, aber auch immer mehr ältere Menschen.“ Da sei es doch wichtig, ein so wichtiges Thema zumindest gemeinschaftlich zu diskutieren.
Vorteile einer Zugehörigkeit zur Lokalen Agenda seien unter anderem der Bekanntheitsgrad der Agenda sowie die Möglichkeit, Artikel in den Stadtnachrichten zu veröffentlichen und kostenlos die Räume der Stadt nutzen zu dürfen, so Walther. Die Nutzung des Bürgerhauses wurde jetzt durch die Unterstützung des Schwimmclubs möglich.
Termin
Dietmar King, Referent für Bäderfragen im Schwimmverband Württemberg, informiert am Montag, 12. Oktober, ab 18.30 Uhr im Bürgerhaus über die Möglichkeiten eines Lehrschwimmbeckens, zeigt Vor- und Nachteile verschiedener Varianten auf und informiert breit über das Thema. Die Besucher haben die Gelegenheit, Fragen zu stellen.
Die Besucherzahl ist begrenzt. Eine Anmeldung ist erforderlich. Anmeldeschluss ist heute, Freitag. Kontakt per E-Mail: anna@walther-web.de oder unter der Nummer 01 52 / 56 83 92 15. Anzugeben sind Vor- und Nachname sowie die Adresse.