Große Teile der Renninger Verwaltung werden umziehen. Das Projekt kostet geschätzt 13,4 Millionen Euro.

Renningen - Die Idee zu einem neuen Rathaus kommt nicht aus dem Nichts. Seit Jahren ist die Stadt stetig auf der Suche nach kurzfristigen Lösungen, um den Platzmangel für die immer weiter wachsende Verwaltung in den Griff zu bekommen. Inzwischen ist die Kernverwaltung auf vier Standorte verteilt, weitere kleinere Zweigstellen kommen hinzu. Am Hauptstandort an der Hauptstraße gibt es keine Erweiterungsmöglichkeiten. „Wir mussten schon Besprechungsräume in Büros umwandeln“, berichtete der Erste Beigeordnete, Peter Müller, im Gemeinderat. Das Freiwerden des einstigen Notariats und zusätzliche Räume in der Hauptstraße 5 brachten eine kurzfristige Erleichterung. Doch die Belegungsdichte ist weiterhin groß, künftig müsste Renningen sogar Containerlösungen in Betracht ziehen. „Die Leute sitzen sich gegenseitig auf dem Schoß.“ Das Angebot der Volksbank nahm die Stadt daher sehr positiv auf. Standorte Das Volksbankareal befindet sich an der Bahnhofstraße 31-33. Dort wird aber nicht die komplette Verwaltung Platz finden. Der bisherige Standort an der Hauptstraße 1 bleibt bestehen, ebenso das Rathaus in Malmsheim und das Versorgungszentrum in der Hauptstraße 5, beide aber nur als reduzierte Zweigstellen.

 

Aufteilung Der Hauptteil der Verwaltung wird ins Volksbankgebäude ziehen, unter anderem das Bürgerbüro und das Stadtarchiv, außerdem werden die Sitzungssäle dort untergebracht. Die Voraussetzungen sind ideal, da das Gebäude, anders als die Hauptstraße 1, barrierefrei ist. Der Fachbereich 2 mit allen Bauangelegenheiten kommt in die Hauptstraße 1. Das Malmsheimer Rathaus wird insgesamt abgespeckt, es behält aber sein Bürgerbüro. Auch die Fachstelle für Integration, bislang in der Merklinger Straße untergebracht, findet dort Platz. Das Obergeschoss des Bauhofs wird dann nicht mehr benötigt und kann vermietet werden.

Kosten und Finanzierung Die Kosten für das Projekt, inklusive Umbau und Grunderwerb, schätzt die Renninger Stadtverwaltung auf zwischen 13 und 14 Millionen Euro. Die „größere“ Variante mit dem Umzug der Sozialstation und der Nutzung der Kleinen Gasse 5 für kulturelle Zwecke würde nur rund 200 000 Euro mehr kosten. Für die teilweise Finanzierung der Investitions- und Folgekosten schlug die Stadt den Verkauf der städtischen Grundstücke Mühlgasse 6, Kirchplatz 2/1 und Kirchplatz 5 vor. Nicht mehr benötigte Büroflächen könnten vermietet werden. Die Vermietung der Kleinen Gasse 5 fiele bei der großen Variante weg.

Bank Die Volksbank Leonberg-Strohgäu wird Renningen auch nach einem Auszug aus der Bahnhofstraße 31 erhalten bleiben. Das Institut hat bereits große Teile des angrenzenden Geländes gekauft. Ein Stück weiter südlich wird die Volksbank ein neues Gebäude errichten, das ihren derzeitigen Anforderungen entspricht.