Die Stadt Renningen möchte in ein Städtesanierungsprogramm des Landes aufgenommen werden, um die Kernstadt weiter aufzuwerten.

Renningen - Der Renninger Ortskern soll schöner werden. Ganz kurz zusammengefasst ist das das Ziel hinter dem geplanten Sanierungsgebiet „Bahnhof/Nördliche Bahnhofstraße“, für das die Stadt jetzt geeignete Fördertöpfe sucht. Schließlich ist die Bahnhofstraße inklusive Bahnhof ein zentraler Punkt in Renningen, den viele Menschen besuchen, und es ist außerdem das erste, das die Menschen von der Stadt sehen, wenn sie mit dem Zug ankommen. Wird ein solches Sanierungsgebiet genehmigt, haben alle Eigentümer, also nicht nur die Stadt, sondern auch Unternehmer und Privateigentümer, die Möglichkeit, sich Sanierungen an Gebäuden vom Land oder vom Bund fördern zu lassen.

 

Viele Häuser sind modernisierungsbedürftig

Nach den Vorstellungen der Stadt soll das Sanierungsgebiet im Norden etwas weiträumiger sein und außer dem Gelände rings um den Bahnhof noch die Riedstraße, die Eichendorffstraße und einen Teil der Alten Bahnhofstraße umfassen. Richtung Süden geht es dann nur noch um Grundstücke, die quasi direkt an der Bahnhofstraße liegen, nach Süden etwa bis zur der Poststraße.

Das ist das Gebiet, in dem die Stadt bereits erste Voruntersuchungen veranlasst hat. Diese Untersuchungen zeigen, dass nur sehr wenige Häuser in dem Gebiet ganz ohne Mängel sind, viele haben zumindest geringe oder mittlere, vier Gebäude sogar substanzielle Mängel. Bis auf die wenigen „einwandfreien“ Häuser gilt damit jedes der Gebäude als modernisierungsbedürftig.

Über die endgültigen Abgrenzungen des Sanierungsgebiets entscheiden letztlich das Land oder der Bund – je nachdem, wo die Fördermittel herkommen sollen. Das Untersuchungsgebiet der Stadt umfasst neun Hektar. „In der Regel wird es am Ende immer etwas kleiner“, erklärte der Erste Beigeordnete Peter Müller. Die Stadt rechnet mit einem Förderrahmen von 3,5 Millionen Euro, was etwa die Hälfte der erwarteten Ausgaben ausmachen würde.

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Mit dem Antrag für ein Sanierungsgebiet geht die Stadt konsequent den Weg weiter, der vor Jahren mit der Sanierung des Ernst-Bauer-Platzes seinen Anfang nahm und im neuen Stadtentwicklungsplan 2040 so angedacht ist. Der Plan wurde unter Einbeziehung der Bürger erstellt und bildet ab, in welche Richtung sich Renningen in Zukunft entwickeln will. Die Aufwertung der Bahnhofstraße und des Bahnhofsumfelds sind ein wesentlicher Punkt darin. Der Bau des neuen Rathauses im jetzigen Volksbank-Gebäude fügt sich in dieses Vorhaben ebenso ein wie der „Zukunftsbahnhof Renningen“. Mit dem allerdings hat die Stadt Renningen selbst nichts zu tun, wie Peter Müller in der Sitzung noch einmal betonte.

Die Deutsche Bahn hat deutschlandweit 16 Bahnhöfe ausgewählt und sie nicht nur verschönert, sondern auch als Testfläche für neue Angebote wie Fahrrad-Reparaturstationen und den 24-Stunden-Supermarkt genutzt, um zu sehen, wie diese bei den Bürgern ankommen.

Das Ziel lautet, mit dem Sanierungsgebiet in das Programmjahr 2022 des Landes aufgenommen zu werden. Der Gemeinderat hat das einstimmig befürwortet.