Wie viel Geld genau die Robert Bosch GmbH der Renninger Bürgerstiftung zukommen lässt, darf nicht verraten werden. Doch es ist ein namhafter Betrag, der direkt vielen Projekten in der Stadt zugute kommt. So wird die Bürgerstiftung zum Leben erweckt.

Renningen - Wie viel Geld genau die Robert Bosch GmbH der Renninger Bürgerstiftung zukommen lässt, darf nicht verraten werden. Wie so häufig besteht der Konzern auf Diskretion, will die Zuwendung nicht an die große Glocke hängen. Ein „namhafter Betrag“ sei es jedenfalls, von einer großzügigen Spende ist die Rede. Entscheidend ist dabei: das Geld kommt nicht in das Stiftungskapital, also den Grundstock der Einrichtung, der zurzeit rund 140 000 Euro beträgt.

 

„Wegen des niedrigen Zinsniveaus können wir damit zurzeit wenig erreichen“, sagt Bernhard Maier, Vorstandsmitglied der Stiftung und ehemaliger Landrat und Bürgermeister. Die Spende soll vielmehr direkt in Projekte in der Stadt fließen. „Das ist ein wichtiger Schritt für die Stiftung“, sagt Maier zur Bedeutung der Bosch-Gabe.

Am Dienstag war Übergabe: Michael Bolle, einer der beiden Geschäftsleiter des Renninger Bosch-Forschungszentrums, übergab den Scheck an Maier sowie die weiteren Stiftungsvorstände Peter Landsberg und Gerhard Kicherer, und natürlich an den Stiftungsratschef Wolfgang Faißt. Sie sicherten eine „verantwortungsvolle Verwendung“ der Spende zu. Bosch hat übrigens schon zum Start der Bürgerstiftung im Sommer 2014 das Grundkapital aufgefüllt. Aber auch viele Bürger haben inzwischen gespendet. Mit dem Geld wurde bereits einiges bewirkt.

Zum Beispiel wurde ein Flüchtlings-Café des Roten Kreuzes unterstützt, ein gemeinsames Projekt der Musikschule mit Pflegeheimen, bei dem Schüler für die älteren Menschen musiziert haben. Auch die Reise der Roboter-AG des Gymnasiums zur Weltmeisterschaft nach China wurde gefördert. Immer streng nach dem Motto: Keine Aufgaben, die der Stadt oder dem Kreis obliegen, sondern bürgerschaftliches Engagement, idealerweise für Jugendliche – und auch das Thema Flüchtlinge.

So wird der Arbeitskreis Asyl bereits mit praktischer Hilfe von der Stiftung unterstützt. „In die Richtung könnte es sich weiterentwickeln“, meint Maier. Damit alle Renninger Vereine und Organisationen die Chance haben, sind diese nun angeschrieben worden. Sie können sich mit ihren Projekten direkt bei der Bürgerstiftung bewerben. „Wir warten jetzt erst einmal ab, was vorgeschlagen wird“, sagt Maier zum weiteren Vorgehen.

Mit der großzügigen Spende von Bosch hat die Stiftung jedenfalls jetzt mehr Handlungsspielraum. Das Grundkapital von 140 000 Euro wird erst dann wieder wirklich interessant, wenn die Zinsen über den jetzt üblichen 0,5 Prozent liegen.

Damit kann die Bürgerstiftung nun endlich durchstarten. Gegründet wurde sie im Juli des vergangenen Jahres, Maier, Landsberg und Kicherer sollen mit ihren guten Namen den Ruf der Stiftung mehren und auch Spender akquirieren. Weitere Zuwendungen sind natürlich willkommen.