Der Entwurf zu Schnallenäcker III ist abgesegnet. Demnächst folgt die öffentliche Auslegung.

Renningen - Viel Diskussionsbedarf bestand nicht mehr – zumindest nicht beim Renninger Gemeinderat. Die Pläne für das Baugebiet Schnallenäcker III, das nördlich der Nelkenstraße entstehen soll, sind so weit unter Dach und Fach. Die frühzeitige Beteiligung von öffentlichen Ämtern, Bahn und Energieversorgern brachte keine wesentlichen Einwände gegen das Projekt, wenn auch einige Hinweise und Anregungen. Der Gemeinderat nickte den Entwurf für das Baugebiet daher ab, bald wird der Plan öffentlich ausgelegt.

 

Schnallenäcker III wird direkt angrenzend an das bestehende Wohngebiet Schnallenäcker II gebaut. Auf einer Fläche von rund acht Hektar wird Platz für weitere 1000 neue – oder bereits eingesessene – Renninger entstehen. Der Grundsatzbeschluss dafür liegt schon ein paar Jahre zurück. Details dagegen kamen in späteren Diskussionen immer wieder zur Sprache. Noch im April brachten die Grünen und die SPD die Frage nach sozialem und bezahlbarem Wohnraum erneut auf den Tisch. Tatsächlich sind in dem neuen Wohngebiet keine Sozialbauten vorgesehen, jedoch sollen Investoren für städtische Grundstücke entsprechende Quoten erfüllen und eine gewisse Zahl Sozialwohnungen anbieten, erklärte die Verwaltung. Gegen eine noch weitere Verdichtung – die große Zahl an Einfamilienhäusern wurde kritisiert – sprach sich die Verwaltung ebenfalls aus, da das Gebiet ohnehin schon dichter bebaut werde als jedes andere in der Stadt.

Feldlerche muss geschützt werden

Trotz der Einwände blieb es weitgehend beim vorgelegten Entwurf. Zu diesem konnten sich mittlerweile auch die Träger öffentlicher Belange äußern. Das Landratsamt Böblingen wies zum Beispiel auf den besonderen Schutz der dort lebenden Feldlerche hin, bei deren Vergrämung besondere Rücksicht erforderlich ist. Außerdem: „Aus landwirtschaftlicher Sicht bestehen gegen dieses Vorhaben Bedenken“, so eine weitere Anmerkung. Denn die komplette Fläche für Schnallenäcker III ist derzeit Ackerland, mindestens sieben Landwirte sind betroffen. Auch das müsse besondere Berücksichtigung finden. Angrenzende Kommunen wie Weil der Stadt und Rutesheim hatten keinerlei Anmerkungen zu dem Projekt.

Ein großes Fass machten die Renninger Politiker in der jüngsten Sitzung nicht mehr auf. Allein der Bolzplatz, der dem neuen Baugebiet weichen muss, kam noch einmal zur Sprache. In der Bürgerfragestunde bestand jedoch noch Informationsbedarf. Ein Zuhörer erkundigte sich beispielsweise nach den Unterschieden zwischen einem ersten Entwurf und dem jetzigen Bebauungsplan.

Sackgassen mit Wendehammer?

Ursprünglich war angedacht, dass das neue Baugebiet von der Lilienstraße aus nicht erreichbar sein sollte, stattdessen handelte es sich bei mehreren Wohnstraßen um Sackgassen mit Wendehammer. Im neuen Plan sind diese nicht mehr vorhanden, es besteht eine direkte Verbindung zur Lilienstraße.

„Ein städtebaulicher Entwurf hat nie die Qualität eines Bebauungsplans“, erklärte der Bürgermeister Wolfgang Faißt. Es handelte sich damals um eine Machbarkeitsstudie, die später weiterentwickelt wurde. „Wendehämmer haben immer nachteilige Auswirkungen“, so der Bürgermeister. Das sind die Erfahrungen aus Schnallenäcker II. Zumal es sich bei den betreffenden Straßen, den ursprünglichen Sackgassen, um sehr lange Strecken handelt, es wäre also eine große Zahl an Wohnhäusern gewesen, die an dem jeweiligen Wendehammer gehangen hätte. Deshalb wurde die Idee wieder verworfen.

Der genaue Zeitpunkt, ab wann der Entwurf öffentlich ausgelegt wird, wird noch bekannt gegeben. Im Zeitraum der Auslegung können sich alle Bürger zu dem Entwurf äußern, selbst wenn sie nicht unmittelbar von dem Bauprojekt betroffen sind.