Corona hat seit März diesen Jahres alles verändert – und wird es bis ins Jahr 2021 hinein tun. Mitorganisator Gerhard Ziegler, der Präsident des Landes-Pferdesportverbandes, freut sich wieder auf den Pferdemarkt 2022.

Leonberg/Ditzingen - Was Gerhard Ziegler in der momentanen Zeit am meisten vermisst, ist sein Netzwerk, was er auch gerne mit „unter den Leuten sein“ umschreibt. „Ich bin gerne unterwegs, am Wochenende mit dem Hund spazieren gehen ist auch mal schön, das allein erfüllt mich aber nicht“, sagt er und lacht. Wer den 68-Jährigen – der sich als Leonberger fühlt, mit seiner Familie, die bei ihm an oberster Stelle steht, in Ditzingen lebt – kennt, weiß, dass er ein umtriebiger Mensch ist. All die Ämter und Ehrenämter des geschäftsführenden Gesellschafters einer Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft aufzuführen, das würde wahrlich den Rahmen sprengen.

 

Als Präsident der Wirtschaftsprüferkammer – 2018 wurde er für vier Jahre bis 2022 wiedergewählt – ist er gewöhnlich viel unterwegs. „Einmal pro Woche bin ich in Berlin, regelmäßig auch in Brüssel.“ Um die Belange seines Berufsstandes zu vertreten und mit Politikern zu reden. Corona hat seit März diesen Jahres alles verändert. In der Zwischenzeit werden so gut wie alle Besprechungen und Meetings in Form von Telefon- oder Videokonferenzen abgehalten.

Geschäftsreisen finden derzeit nur noch in Ausnahmesituationen statt – wenn überhaupt. „Die Geschäftswelt hat sich in diesem Jahr so entwickelt, sie ist durch die Web-Meetings flexibler geworden. Was mir allerdings manchmal fehlt, sind die persönlichen Kontakte, wenn man sich mal kurz mit anderen austauschen möchte“, sagt Ziegler.

Neben all seinen beruflichen Herausforderungen hat der Ditzinger ein herausforderndes Hobby, das auch seine große Leidenschaft ist: die Reiterei. Allerdings bleibt ihm selbst derzeit nur an den Wochenende Zeit, seinen Holsteiner Cäsar zu satteln für einen gemeinsamen Ausritt mit seiner Familie. Zu umfangreich sind seine Aufgaben in den Verbänden.

Seit dem 16. April 2007, also bereits mehr als 13 Jahre lang, vertritt Gerhard Ziegler, der aus einem landwirtschaftlichen Betrieb in Leonberg stammt und sich später dem Spring-Sport verschrieben hat, als Präsident des Pferdesportverbandes Baden-Württemberg die Reitsportinteressen im Land. Bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung in Warendorf ist er als Sprecher aller Landesverbände Mitglied des Präsidiums. „Und alles läuft darauf hin, dass ich im Frühjahr des nächsten Jahres dort zum Schatzmeister gewählt werde“, verrät der Ditzinger, der sich Ende 2021 so langsam in den beruflichen Ruhestand verabschieden will. Traditionen wie beispielsweise der Leonberger Pferdemarkt sind Gerhard Ziegler wichtig. „Man sollte sie, mit allen Anpassungen, fortführen.“ Sein Vater war Mitbegründer des Reit- und Fahrvereins Leonberg und hatte bei der Entwicklung des einstigen Rossmarktes hin zum heutigen Leonberger Volksfest mitgewirkt. „Mehr als bedauerlich ist es, dass der Pferdemarkt 2021 nicht stattfinden wird.“

Als Gerhard Ziegler 18 war, verstarb der Vater. Die Pferdemarkt-Aufgaben erbte der Sohn. Der Familienvater, der zwei erwachsene Söhne und bereits eine vierjährige Enkelin hat, wurde 1978 erstmals in den Ausschuss des RFV Leonberg gewählt. Seit dieser Zeit ist er auch Mitglied des Pferdemarkt-Ausschusses der Stadt Leonberg und Mit-Organisator des Pferdemarktes.

Von 1988 an war er der Vorsitzende des RFV Leonberg, trat 2002 wegen interner Unstimmigkeiten zurück. Seit 1987 leitet er die hippologischen Fachtagungen im Rahmen des Pferdemarktes und holt traditionell hochkarätige Referenten in die Stadt unterm Engelberg.

Weihnachten feiert Gerhard Ziegler, der auch Honorarkonsul von Dänemark ist, traditionell zu Hause im Kreise seiner Familie – in diesem Jahr im engsten Kreis. „Da kann ich mich gut erholen und freue mich, jeden Tag reiten zu können.“