Bei der 54. Auflage der Leonberger Reiterspiele hat es erstmals S-Prüfungen an allen drei Tagen gegeben. Landesmeister Markus Kölz ergattert insgesamt fünf Podestplätze. Fast 750 Pferde waren am Start, und die Plätze halten dem Regen stand.

Leonberg - Der Regen am Sonntag hat die gute Gesamtbilanz der diesjährigen Leonberger Reiterspiele für Dieter Berg nicht getrübt: „An den ersten beiden Tagen waren die Voraussetzungen für Pferde und Reiter ideal, und auch am dritten Tag war der Besuch für das Wetter sehr ok“, meinte der Erste Vorsitzende des Ausrichters RFV Leonberg.

 

Dieter Berg freut sich vielmehr darüber, dass das Konzept, das er in den vergangenen vier Jahren zusammen mit den beiden Turnierleitern Nadine Dieterle (Dressur) und Ferdinand Heider (Springreiten) ausgebaut hat, bei den Reitern auf so gute Resonanz stößt. „Drei Springen der Klasse S hatten wir noch nie. Und dass wir an allen drei Tagen sowohl in der Dressur als auch beim Springreiten S-Prüfungen anbieten konnten, hat unser Turnier für prominente Reiter noch attraktiver gemacht“, erklärte der RFV-Vorsitzende mit leuchtenden Augen.

Zu den prominentesten Teilnehmern bei den Dressurreitern gehörte AnnKathrin Lindner (RA TSV Weinsberg) , die zuvor bei der U 25-Europameisterschaft im italienischen San Giovanni gestartet war. Sie konnte prompt auch zwei Auszeichnungen von der Anlage im Tilgshäusle mitnehmen: Am Sonntag gewann sie die Dressurprüfung der Klasse S Prix St. Georges auf Dulcia. Am Samstag landete sie im S-Wettbewerb auf dem zweiten Rang hinter der Siegerin Ilona Kress (RF Horrenberg-Balzfeld) auf Echt Stark. Knapp das Podest verfehlte beim Prix St. Georges Tanja Studener vom RC Renningen als undankbare Vierte.

Auch der im Juli frisch gebackene baden-württembergische Meister im Springreiten, Markus Kölz, gab sich auf der Tilgshäusle-Anlage die Ehre und heimste insgesamt fünf Podestplätze ein. Gleich die ersten beiden Ränge belegte der Reiter des PSV Burkhardshof bei der Ein-Stern-S-Prüfung am Samstag: Sowohl auf Chiapas als auch auf Missile du Buisson blieb er fehlerfrei und siegte mit fast drei Sekunden Vorsprung. Vorjahressieger Jörg Widmaier (PSZ Benzenbühl) landete auf seinem Fuchs-Wallach Current Market 2 auf dem dritten Rang. Einen weiteren Erfolg holte sich der Winnender bei der M-Prüfung mit einem Stern am Freitag auf Canberra 37 vor Peter Döffinger (LRFV Weil der Stadt) auf Shanuc. Mit Arioletto gelang Markus Kölz die drittschnellste Zeit in dieser Prüfung, so dass er auch hier zwei Auszeichnungen holte. Auf Arioletto ritt der Landesmeister am Samstag in der Punktespringprüfung der Klasse M zudem auf einen weiteren zweiten Platz hinter Ralf Weischedel (PSV Gäufelden) auf Cosmea La Guapa.

Nur auf dem fünften Rang landete Markus Kölz nach einem Abwurf allerdings mit Missile du Buisson bei der Zwei-Sterne-S-Prüfung am Sonntag. Hier ging der Sieg an Tobias Sawatzki (LRZFV Göbrichen) auf Karesse de Jurasco, der ebenso fehlerfrei blieb wie Martin Kurz (RC Riedhöhe), der auf Collin als Zweiter die Fahne der Lokalmatadoren hochhielt. Für einen weiteren Heimerfolg sorgte Viviane Böpple vom gastgebenden RV Leonberg, die auf Chayenne Blue die Punktspringprüfung der Klasse S mit einem Stern am Freitag gewonnen hatte.

Insgesamt waren bei der 54. Auflage der Leonberger Reiterspiele 748 Pferde und 323 Reiter am Start. Dressur-Turnierleiterin Nadine Dieterle gelang es dank ihrer guten Kontakte in die Szene, erstmals zwei internationale Pony-Turniere auszurichten. „Kinder auf Ponys sind attraktiv für die Zuschauer, das hat viele angelockt“, ist sich Dieterle sicher. „Eine nette Truppe“ habe sich zudem bei den Dressurprüfungen „The Fourties“ gefunden, die nur für Reiter der Jahrgänge 1979 und älter offen war. In beiden S-Prüfungen holte sich hier Christine Eberbach (RV Sindelfingen) den Titel.

Für kleinere Irritationen hatte die Sperrung der Bundesstraße 295 gesorgt, was die Zufahrt zum Turnier erschwerte. „Einige Reiter, die zum ersten Mal bei uns waren, hat das Navi wohl nicht immer richtig geleitet“, erzählt Nadine Dieterle. Dennoch sei die Zusammenarbeit mit der Stadt sehr gut gelaufen, fügt Dieter Berg dazu. „Mit der Beschilderung haben sie uns unterstützt, es ist alles sehr unkompliziert gelaufen“, sagte Berg.