Beim Regionalmarkt Heckengäu konnte jeder seinen ökologischen Fußabdruck messen.

Weissach - „Passt dein Fuß auf diese Erde?“ Die Besucher des Regionalmarktes Heckengäu konnten das in der Alten Strickfabrik in Weissach selbst testen. Die Veranstalter des bereits zum zwölften Mal stattfindenden Marktes – die Unabhängige Liste Weissach und Flacht (UL), der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und die Gemeinde Weissach – hatten als besondere Aktion die Möglichkeit geschaffen, dass jeder recht anschaulich seinen ökologischen Fußabdruck feststellen konnte.

 

Zahlreiche auf dem Boden aufgeklebte Fußabdrücke führten den Betrachter zu den viele Umweltthemen. Gleichzeitig konnte er sein eigenes Verhalten einschätzen und erhielt entsprechend Punkte. Und es gab Tipps, was man wie besser machen könnte, etwa die Zimmertemperatur um ein Grad zu senken oder die Hände mit kaltem Wasser zu waschen, um nur ein paar kleine Vorschläge zu nennen.

Etwas tun und nicht nur schwafeln

Adelheid Streckfuß, UL-Gemeinderätin, kündigte an, dass in Weissach in nächster Zeit in Werkstattgesprächen Umweltthemen aufgearbeitet werden sollen. „Wir müssen wirklich etwas tun und nicht nur schwafeln“, sagte sie. So wolle man beispielsweise nicht nur über den Wald reden, sondern überlegen, gemeinsam mit dem Förster Bäume anzupflanzen. Ein anderes Thema sei die Verringerung des Wasserverbrauchs, der sich in Weissach aus eigenen Quellen speise, so die Gemeinderätin. Zum Thema Wasser passte auch die Information, dass es in diesem Jahr keine geräucherten Forellen von Stephan Wöhr auf dem Markt gab. Der Grund: Im Teich gab es keines oder zu wenig Wasser, weil das Grundwasser so stark abgesunken sei, so hieß es.

Wer den Regionalmarkt besuchte, bekam zuerst kostenlose Stofftaschen angeboten, denn Nachhaltigkeit ist hier Trumpf und Plastik soll vermieden werden. Es duftete nach frischen Waffeln, überall gab es etwas zu probieren, vom Eierlikör über Wurst- und Brotstückchen bis zum frischen Apfelsaft.

Eine große Vielfalt von Anbietern aus der Region war wieder gekommen, 37 insgesamt. Frisches Sauerkraut und Birnenschaumwein, Honig von Flachter und Weissacher Bienen, allerlei Kunsthandwerk sowie die Produkte der örtlichen Getreidemühle gab es zu kaufen.

Aber auch Neulinge waren erstmals dabei, wie der Flachter Landwirt Stefan Knapp. Er kam mit seinen Bioland-Eiern aus dem mobilen Hennenstall sowie mit Nudeln in Bioqualität auf den Markt. „Ich stelle gerade aus Überzeugung auf Bio-Produktion um“, erklärt er. Denn das einzige perfekte System gebe es nur in der Natur, ist der Landwirt überzeugt.

Natur ist ein perfektes System

Ebenfalls zum ersten Mal dabei war Hussan Karahamo aus Syrien, der mit seiner Familie seit wenigen Jahren in der Gemeinde lebt. Sie verkauften Selbstgebackenes und boten zur Mittagszeit traditionelle syrische Gerichte an.

Günter Till erzählte, dass er und der Schäfer Jürgen Herrmann die Idee zu dem Regionalmarkt bei einem Besuch des Wimsheimer Bauernmarkts abgeschaut hätten. Die Grundidee sei es auch heute noch, die Menschen auf die zahlreichen Möglichkeiten aufmerksam zu machen, bei regionalen Erzeugern zu kaufen, so Till, der mit der ehemaligen lokalen Agenda-Gruppe Landschaft von Anfang an dabei gewesen sei.

Die Gemeinde unterstützt den Markt, indem sie die „Hardware“, wie Günter Till sagt, kostenlos zur Verfügung stellt, also die Halle und die Bierbänke etwa.