Antrag der SPD-Fraktion im Kreistag wird einstimmig angenommen. Kommunale und private Einrichtungen sollen reaktiviert werden.

Enzkreis - Der Kreistag im Enzkreis hat einstimmig den Antrag der SPD-Fraktion zur „Reaktivierung kleiner kommunaler und privater Schlachthäuser“ befürwortet. Die Kreisverwaltung hat in dem Zusammenhang angekündigt, in Zusammenarbeit mit der Fleischerinnung und interessierten Betreibern, eine Informationsveranstaltung zu organisieren und entsprechende Antragsverfahren zu unterstützen, heißt es in einer Mitteilung der SPD. „Die durchweg positiven Rückmeldungen zu diesem Antrag von Landwirten, Erzeugern und Bürgern bestärken uns, diesen Antrag konsequent weiter zu verfolgen“, sagt der Wiernsheimer Kreisrat Matthias Enz.

 

Rückmeldung zu dem Thema gibt es inzwischen auch aus Stuttgart vom Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz, an welches sich die beiden Landtagsabgeordneten Erik Schweickert und Hans-Ulrich Rülke von der FDP gewandt haben. „Prinzipiell kommt das Ministerium zu der Einschätzung, dass der Erhalt kleinteiliger Strukturen in der bäuerlichen Tierhaltung und der handwerklichen Fleischgewinnung wichtig ist“, heißt es in einer Mitteilung der FDP.

Noch 21 Schlachtbetriebe im Enzkreis

Im Enzkreis existieren derzeit noch 21 zugelassene Schlachtbetriebe, berichtet die FDP. Darunter ein Großschlachter und 20 Kleinbetriebe, fünf davon üben derzeit jedoch keine Schlachtungen aus. „In Pforzheim gibt es nach Angaben von Agrarminister Peter Hauk wiederum schon seit 2010 keinen zugelassenen Betrieb mehr.“

Von der Landes- und Bundespolitik erhofft sich die SPD-Fraktion Unterstützung, wenn es darum geht, die entsprechenden Gesetze und Verordnungen in der Praxis unbürokratisch umzusetzen. Jeder Betrieb und jedes Schlachthaus müsse hierbei individuell betrachtet werden. Die kurzen Transportwege seien für die heimischen Erzeuger und Landwirte, mit denen man im direkten Austausch stehe, aus ökologischer Sicht mehr als sinnvoll, glaubt die Fraktion.