Die Gumpa-Hexa entlocken der Regentin eine Sensation.

Leonberg: Thomas Slotwinski (slo)

Rutesheim - Spektakuläre Wendung in der Leonberger Seilbahndebatte: Auch Rutesheim und Weissach könnten beim heiß diskutierten Projekt mit einsteigen und vielleicht sogar Porsche als Investor gewinnen. Erste Geheimgespräche in dieser heiklen Mission hat es schon gegeben.

 

Dass diese fast schon sensationelle Entwicklung bekannt wurde, ist den Gumpa-Hexa aus Rutesheim zu verdanken, eine Vereinigung aus gelbgewandeten und für ästhetische Gemüter eher gruselig ausschauenden Gesellen, die sich Hexen nennen. Unter konspirativen Umständen hatten sie sich vor mehr als einem Jahr gegründet und treiben seither unter dem närrischen Deckmantel allerlei Schabernack.

Ihr erster Coup war die Verhaftung des damaligen Stadtregenten Dieter, der Hofmann, und seinem treuen Paladin Martin, dem Killinger. Den Chef des Rathauses hatte seine Absetzung so arg verschreckt, dass er kurz danach freiwillig ganz abdankte.

Außentermine am Schmotzigen?!

Killinger ist da zäher, hat aber vorsichtshalber am Schmotzigen Außentermine. Hatten doch er und seine neue Regentin von ausgesandten Spähern erfahren, dass sich die Gumpa-Hexen am Donnerstag erneut anschicken, das Rathaus zu stürmen.

Königin Susanne aus dem Hause der Widmaiers war vor ihrer Inthronisierung in der Freien Reichsstadt Weil der Stadt die Kanzlerin des dortigen Herrschers Thilo, dem schwarzen Schreiber. Doch der mochte lieber einen Mann an seiner Seite.

So traf es sich gut, dass der Thron im Rutesheimer Rathaus frei wurde, von wo aus Susanne mit Milde ihr Volk regiert. Auch den anstürmenden Gumpa-Hexa wollte sie nicht mit brachialer Gewalt begegnen. Voller List schlüpfte sie selbst in die Rolle einer Hexe. Dieses Spiel hatte aber Andreas Flöck, der Anführer, den die Hexen Meister nennen, schnell durchschaut.

Angesicht des mit dickem Gehölz versperrten Rathaustores, vor dem die tapferen Frauen und Männer des Bauhofes mit Rechen wachten, ließ der Hexenmeister seine gelbschwarzen Truppen scheinbar harmlos tanzen. Plötzlich aber stürmten sie aufs Tor los und drangen bis zum Thronzimmer der Regentin vor, die sich offiziell Bürgermeisterin nennt, und schleppten sie gnadenlos nach unten, wo sie die Vorwürfe des Hexenmeisters erdulden musste.

Dass es in Perouse keine Apotheke gibt, findet sie nicht so schlimm, kann das dortige Volk doch in den Wäldern Beeren, Kräuter und Wurzeln sammeln.

Statt sicherer Gehwege für die Kleinen schwebt ihr ein Hubschrauber-Landeplatz vor. Dort könnten die Helikopter-Eltern ihre Kinder abholen. Und ein eigenes Freibad hält sie nicht für nötig, gibt es doch die Kläranlage zum Abkühlen.

Ist das schon Ideenklau?

Bei der Hexen Klagelied über die vielen Staus dann die sensationelle Aussage: „Ihr habt recht: Zu viele Autos die machen uns Sorgen. Drum denk’ ich, die Idee mit der Seilbahn, die können wir borgen.“ Ob aber der Leonberger König Martin, der Kaufmann, bereit ist, den Nachbarn zu helfen, kann erst nach Aschermittwoch ergründet werden. Wurde er doch schon beim Pferdemarkt von den Waldhexen entmachtet.