Der Radsportler von der Equipe Stuttgart-Vahingen entscheidet die vierte und letzte Etappe der Race Days in Magstadt für sich.

Je heißer, desto besser“, sagte nach der Zieldurchfahrt nur wenig erschöpft Simon Betz. Mit einigem Vorsprung entschied der Fahrer der Equipe Stuttgart-Vaihingen in Magstadt die Schlussetappe der Radsport-Race Days Stuttgart für sich. Den Gesamtsieg bei der erstmals ausgetragenen viertägigen Veranstaltung, deren weitere Stationen an den Vortagen Plattenhardt, Stuttgart-Waldau und Stuttgart-Vaihingen waren, sicherte sich mit cleverer Fahrweise und dank guter mannschaftlicher Unterstützung Oliver Mattheis (Rad-Union 1913 Wangen im Allgäu).

 

Kräftezehrender Anstieg

25 Runden à 3,5 Kilometer hatte das gut 50-köpfige Feld am Sonntagnachmittag bei sengender Hitze zurückzulegen. Das bedeutete auch, 25 Mal den kräftezehrenden Anstieg unter der Eisenbahnbrücke hindurch hinauf zum Kreisverkehr in Richtung Schafhausen, wo sich die meisten Fans an der Strecke versammelt hatten. Ein Kurs, der beispielsweise Sprinter Andreas Mayr (RSC Auto Brosch Kempten), zuvor Etappensieger auf den Strecken in Vaihingen und auf der Waldau überhaupt nicht schmeckte, sodass er nicht in die Entscheidung eingreifen konnte.

Das Gelbe Trikot des Gesamtführenden aber ruhte auch dank einiger Bonussekunden aus Zwischensprints mit knappem Vorsprung auf den Schultern von Oliver Mattheis vor den beiden Teamkollegen Fabian Genuit und Marcel Fischer (beide Racing Students BL Team).

Doch in der ersten Rennhälfte der gut zwei Stunden passierte wenig. Lediglich einige Fahrer fielen wegen Defekten oder Sturz zurück. Dann erhöhte Simon Betz, der sich normalerweise auf noch längeren Strecken zuhause fühlt, die Schlagzahl und riss sofort ein größeres Loch zum Hauptfeld. „Ich war selbst überrascht“, staunte der 29-Jährige, dass keiner folgen konnte oder wollte. Denn eigentlich war sein Angriff erst zwei oder drei Runden vor Schluss geplant. Außerdem hatte sich Betz Ende April einen Schlüsselbeinbruch zugezogen, seitdem durch konsequentes Rollentraining aber offenbar die schon im Frühjahr gute Form gehalten. Weil der Solist in der Gesamtwertung keine Rolle mehr spielte, ließ ihn das Feld mit Minutenvorsprung an der Spitze gewähren. Eine Konterattacke von Nathan Müller (Team Maisch Sportswear-RS) verpuffte, und Simon Betz war der Tagessieg nicht mehr zu nehmen.

Konterattacke geht ins Leere

Ebenso wenig wie Oliver Mattheis, der sich immer in der ersten Verfolgergruppe hielt, der Gesamterfolg in der Race Days Stuttgart-Serie. Ein Achtungserfolg vor heimischer Kulisse gelang mit Rang sechs im Tagesklassement Marco Peluso vom gastgebenden RV Pfeil Magstadt. Der Lokalmatador zeigte sich stets auf der Höhe des Renngeschehens und zog im Finale nur knapp den Kürzeren gegen seine Begleiter. Bei den Frauen war Pia Kummer eine Klasse für sich. Die Fahrerin des RSV Öschelbronn, in der Bundesliga für das „Team Besenwagen“ unterwegs, brillierte mit zwei ersten und zwei zweiten Plätzen, sodass die 23-Jährige natürlich auch die Seriengesamtwertung samt gelbem Führungstrikot klar machte.

Lob von der Olympiasiegerin

Lob und Gratulation bei der Siegerehrung gab’s von keiner Geringeren als Franziska Brauße. „Eine coole Veranstaltung“, brach die Bahnrad-Olympiasiegerin außerdem eine Lanze für die Serie, „es würde mich freuen, wenn was Größeres draus wird.“ Nächster sportlicher Einsatz für Brauße selbst ist bereits am kommenden Wochenende die Deutsche Profi-Meisterschaft im Sauerland.