Mit einem Spendenlauf helfen viele GHR-Schüler unterernährten Kindern im Tschad.

Leonberg - Die zwei Achtklässler Alexander und Bader liefern sich ein Wettrennen: Wer schafft mehr Runden im Stadion des SV Leonberg/Eltingen? Die beiden nehmen zusammen mit den anderen Schülern der drei achten Klassen der Gerhard-Hauptmann-Realschule an einem Spendenlauf teil.

 

Vor zwei Wochen sind Mitglieder der Organisation „Lauf gegen den Hunger“ in die Schule gewesen. Sie haben den Schülern über das Projekt und ihre Arbeit berichtet und sie über die Ursachen, die Ausbreitung und die Behandlung von Mangelernährung informiert.

Laufpaten werden zur Kasse gebeten

Die Organisation veranstaltet weltweit Spendenläufe, um Schüler auf das Problem der Unterernährung in der Welt aufmerksam zu machen. Und die Jugendlichen werden dazu aufgerufen, sich so auf sportliche Weise für andere zu engagieren. Dieses Jahr geht das eingesammelte Geld in den Tschad und hilft dort die Unterernährung von Kindern zu bekämpfen.

Bis zum Donnerstag hatten die Schüler nun Zeit, nach „Laufpaten“ zu suchen, die sie mit einer kleinen Spende unterstützen.

Pro 400-Meter-Runde, die die Schüler laufen, können die Spender, bei den meisten sind es die Familie oder Verwandten, einen festen Betrag bezahlen. Für die 15-jährige Katharina aus Heimsheim war es selbstverständlich, am Spendenlauf teilzunehmen. Ihre Laufpaten spenden sogar 18 Euro pro Runde.

Die Sport- und Religionslehrerin Nathalie Reichel hat den Spendenlauf der Achtklässler organisiert. Ihr ist es wichtig, dass die Schüler bei so einem Projekt zum Nachdenken angeregt werden und es nicht nur um die Spende allein gehen soll, sondern auch um die Herausforderung, für andere etwas zu tun. Die Lehrerin freut sich, dass die Schüler sich zum einen bewegen und gleichzeitig ein wenig über den Tellerrand hinausschauen können

Besser als Joggen in der Schule

„Mir war es wichtig, mit zu laufen, weil ich weiß wie Armut aussieht“, sagt der 15-jährige Bader, aus Leonberg. Er stammt aus Syrien und findet den Spendenlauf besser als das Joggen in der Schule, da es nicht für eine Note ist, sondern für Menschen die es schwerer haben als er selbst. Für die 14-jährige Annika, aus Höfingen war das Mitlaufen so besonders, weil sie wusste, dass sie jemandem damit helfen kann: „Da läuft man viel lieber.“

Der 13-jährige Alexander aus Stuttgart-Hausen findet es wichtig, dass alle Kinder die gleichen Bedingungen und ein gutes Leben haben. Er und Bader sind beide rekordmäßige 17 Runden gelaufen.

Im Jahr 2018 haben etwa 550 000 Schüler an 1900 Schulen am Lauf gegen den Hunger weltweit teilgenommen. Unglaubliche fünf Millionen Euro sind dadurch zusammengekommen. Die Spendeneinnahmen ermöglichen es der Organisation Menschen in Not auf der ganzen Welt zu helfen. So etwa in Äthiopien, Nigeria oder Myanmar. In Deutschland ist die Schirmherrin Bärbel Kofler, die Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe.