Bezirksvereinigung der Volks- und Raiffeisenbanken Böblingen-Calw zieht für 2021 gute Bilanz. Neue Herausforderungen zeichnen sich ab.

Eine seit langem nicht gekannte Inflation, steigende Lebenshaltungskosten, anziehende Zinsen und weitere hohe Investitionen in die Digitalisierung – das sind jetzt die Herausforderungen für die zehn Mitglieder der Bezirksvereinigung der Volks- und Raiffeisenbanken Böblingen-Calw“, sagt der Vorstandsvorsitzende Jürgen Held. „Unsere Banken sind regional verwurzelt, handeln langfristig orientiert und gesellschaftliches Engagement ist Teil des genossenschaftlichen Verständnisses von Nachhaltigkeit.“

 

Neben der Volksbank Leonberg-Strohgäu, der Held auch vorsteht, sind das die Vereinigten Volksbanken, Raiffeisenbank Aidlingen, Raiffeisenbank im Kreis Calw, VR-Bank Ehningen-Nufringen, Volksbank Herrenberg-Nagold-Rottenburg, VR-Bank Magstadt-Weissach, Raiffeisenbank Mötzingen, Volksbank Nordschwarzwald und Genossenschaftsbank Weil im Schönbuch.

In der Region verwurzelt

Gemeinsam mit den Vorstandsmitgliedern Jörg Stahl, Gerd Haselbach und Jörg Niethammer hat Jürgen Held für den Verbund der selbstständigen Banken nun Rückblick auf das Jahr 2021 gehalten. Sie sind 122 Mal vor Ort vertreten, haben 1721 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die fast 774 000 Konten von rund 418 000 Kunden betreuen. Davon sind nach dem Modell der Genossenschaftsbanken mehr als 205 760 von ihnen auch gleichzeitig Mitglieder ihrer Banken. „So lässt sich mehr bewegen im Interesse der Region und es gilt ein weites Mitspracherecht“, sagt Jörg Niethammer. Identität schaffe auch die Dividende, die in den Häusern der Bezirksvereinigung bei durchschnittlich 2,28 Prozent lag. „Die Nähe und die gute Beratung vor Ort schätzt die Kundschaft“, hob Gerd Haselbach hervor. „Wir sind aus jeder Krise gestärkt hervorgegangen und mussten keine Hilfsprogramme in Anspruch nehmen.“

Das gehe auch auf die gute Ausstattung mit Eigenkapital von mehr als einer Milliarde Euro zurück. Zudem weisen die Banken der Vereinigung eine Bilanzsumme von 11,75 Milliarden Euro auf, haben mehr als acht Milliarden Euro an Krediten vergeben, denen Kundeneinlagen von mehr als neun Milliarden Euro entgegen stehen.

Aktien und Immobilien sind gefragt

Interessant für die Kunden waren 2021 Wertpapiere, deren Volumen um 17 Prozent auf rund fünf Milliarden Euro angewachsen ist – und weiterhin auch die Immobilien. Obwohl der Markt fast leer gefegt ist, wurde ein Umsatz von 228 Millionen Euro gemacht. Kein gutes Jahr ist 2021 für das Geschäft mit Bausparverträgen gewesen. Ihre Zahl ging von 5885 auf 5417 herunter. „Aber es zieht wieder an, weil die Zinsen steigen“, haben die Banker für 2022 festgestellt. Die Banklandschaft stark verändert hat Corona. Die Zahl der kontaktlosen Bezahlvorgänge ist 2021 um mehr als 80 Prozent auf über zehn Millionen angestiegen, während der Zugriff auf Geldautomaten um rund zehn Prozent auf unter fünf Millionen gesunken ist.

Die Bezirksvereinigung versteht sich als Interessenvertretung ihrer Mitglieder, um geeint aufzutreten und den Genossenschaftsgedanken zu pflegen. Sie koordiniert die gemeinsame Ausbildung und ist verantwortlich für das Immobilienangebot der Marke „Wohnen in der Region“. Zudem bündelt sie das Marketing und unter ihrem Dach findet die Abstimmungen statt, was die Anforderungen der Bankenregulatorik betrifft.